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Räumen wir doch einmal mit Klimamythen auf

DMZ - NATUR / KLIMA ¦

 

Die wohl beliebteste Floskel der Klimawandelleugner*innen: Alles nur Panikmache!

Gerne wird so versucht von den nötigen Klimaschutz-Massnahmen abzulenken. Die absurdesten Behauptungen werden aufgestellt, Gerüchte gestreut und als Wahrheit angepriesen. Da heisst es wahlweise, wir hätten gar keinen Einfluss auf den Klimawandel, Klimaschutz wäre zu teuer oder sozial ungerecht oder andere Länder sollten mal zuerst was unternehmen. Es ist etwas, was die Linken und Grünen erfunden haben und nur Geld machen wollen. Mit solchem Blödsinn räumen wir nun auf.

 

Behauptung 1: Menschen haben keinen Einfluss auf das Klima

Natürlich haben Menschen Einfluss auf das Klima! Schön wär's, wenn es anders wäre! Das natürliche CO2, das durch Atmung, Gärung oder Verwesung entsteht, ist eigentlich kein Problem und wird seit Jahrtausenden auf natürlichem Weg gebunden. Die Pflanzen binden das CO2 hervorragend, nur - diesen lebensnotwendigen Filter roden wir im grossen Stil. Die zusätzliche und ständige Verbrennung von Kohle, Gas und Öl ist das wesentlichste Problem. Denn dadurch wird das natürlich gelagerte CO2 aus den Speichern auf einmal freigesetzt und die ausgeglichene Kohlenstoffbilanz wird aus der Balance gebracht.

 

Die Hülle unserer Erde besteht zu fast 100 Prozent aus Stickstoff, Sauerstoff und Argon. Kohlendioxid ist also nur ein minimaler und winziger Anteil – er wird in Teilchen pro Million (parts per million/ppm) angegeben. Zum Vergleich: In der vorindustriellen Zeit stand der Wert bei 280 ppm, bis heute ist er auf ungefähr 408,8 ppm gestiegen und unsere Erde hat sich deswegen um etwa 1 Grad Celsius erhitzt.

 

Bahauptung 2: Fridays for Future: Nutzlose Schulschwänzer*innen

Seit fast einem Jahr streiken weltweit junge Leute für das Klima. Das einzige was den Kritikern dazu einfällt sind Aussagen wie; alles nur Schulschwänzer*innen. Allerdings engagieren sich die Protestierenden und übernehmen Verantwortung in der Klimakrise, die sie nicht massgeblich mitverursacht haben. Fridays for Future setzen ihre Schulzeit und Freizeit für gesellschaftliche Belange ein und dafür auch manchmal ihre Noten aufs Spiel. Auch in den Ferien riskieren sie Bussgelder sowie Schulverweise. Und vor allem üben sie Druck auf die Politik und die Gesellschaft aus. Die Regierungen können nicht mehr wegsehen, müssen etwas tun. Was auch geschieht!

 

Behauptung 3: Fliegen und SUV fahren ist nicht schlimm

Fast alles was wir tun, beeinflusst das Klima – also natürlich auch fliegen und mit dem SUV durch die Stadt fahren. Das Meereis der Arktis schmilzt je Tonne CO2 um drei Quadratmeter. Übrigens: Das ist der CO2-Verbrauch einer Person, wenn sie von Berlin nach Madrid hin und zurück fliegt. Schwere Autos und grosse Autos brauchen mehr PS als leichtere, kleinere Wagen. Und in diese Kategorie fällt ein SUV nun mal viel eher als ein Kombi. 

 

Die Klimakrise darf aber nicht auf die Bürger*innen abgewälzt werden. Wichtig ist, dass sowohl politisch als auch wirtschaftlich endlich konkrete Massnahmen ergriffen werden. Mit den gegebenen Rahmenbedingungen – zum Beispiel Billig-Fleisch, billige Flüge, günstige fossile Treibstoffe oder schlecht gedämmte Altbauten – fällt es leider noch vielen Menschen schwer, klimaschonend zu leben. Daher ist längst die Politik gefordert, andere Weichen zu stellen. Nur so können wir sichergehen, dass sich beispielsweise unser aller Reisegewohnheiten verändern und wir mehr auf Bahn und Rad setzen. Hier ist die Politik gefragt, zeitgleich zu einer Anpassung der Preise entsprechend der verursachten Klimaschäden die Infrastruktur für Räder und öffentliche Verkehrsmittel zu optimieren.

 

Beim Institut EIKE sind die wahren Klimaexpert*innen

Das sogenannte Europäische Institut für Klima und Energie (EIKE) ist eine nichtwissenschaftliche Einrichtung. Unter dem Mantel „Institut“, der im Übrigen nicht rechtlich geschützt ist, leugnen erstaunlich viele ältere Herren die Wissenschaft – kurz gesagt: die Klimakrise, auf ihrer Webseite behaupten sie beispielsweise, dass es weltweit keine Trends zu vermehrten Extremwetter gibt. Dazu verbreiten sich Verschwörungstheorien und leugnen konkret die menschengemachte Erderhitzung. Eins ist ganz klar: EIKE ist wahrlich kein Klimaexperte!

 

Die Schweiz kann beim Klimaschutz gar nichts ausrichten

Die Schweiz hat gesamthaft gesehen mit einem Kohlendioxid und CO2 Ausstoss von 42,2 Millionen Tonnen einen vergleichsweise niedrigen Wert, nicht aber wenn man die Bevölkerung berücksichtigt. Dies ergibt einen Pro Kopf CO2-Ausstoss von 5,6 Tonnen pro Schweizerin oder Schweizer.

Die CO2-Emissionen steigen global an. Während EU-Länder, Japan und die USA ihre Inlandsemissionen reduzieren, legen insbesondere China, Indien, Brasilien und anderen Ländern im Globalen Süden zu. Das liegt vor allem daran, dass immer mehr westliche Produktionsstätten dorthin verlagert werden. Fakt ist: Solange die westlichen Industriestaaten nicht auch an den Gesamtwerten mit Import- und Export gemessen werden, bedeutet das eine unbemerkte Verlagerung von Emissionen. "Importierte" CO2-Emissionen fallen vor allem durch Produktionen im Ausland und den anschliessende Transport in die Schweiz an.

 

 

Quellen: admin.ch ¦ nabu 


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