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Hilfswerke unterstützen vor allem die Abfallberge - Reihenweise Bettelbriefe.

DMZ - GESELLSCHAFT / LEBEN ¦ Marco Perroulaz ¦

KOMMENTAR

 

Besonders jetzt in der eben beginnenden vorweihnachtlichen Zeit trudeln Tag für Tag Bettelbriefe ins Haus. Versender sind die verschiedensten Organisationen. Manche ein bisschen seriöser, andere praktisch unbekannt. Zu viele sind es, die gegen Ende Jahr auf grosszügige Spenderlaune hoffen.

 

Und die meisten legen irgendein billiges Dings bei, das die Spendenhöhe moralisch fördern soll. Das ist heute angesagt und vermutlich recht erfolgversprechend. Doch kostet der Versand oft mehr als der Inhalt. Natürlich viel Papier, aber auch Plastik und sogar Metal ist in den Umschlägen enthalten. Und die gelangen vielerorts direkt in die Altpapiersammlung oder in den Hauskehricht. Eine schier unfassbare Ressourcenverschleuderung! Und zwar nicht nur bezüglich Material, sondern ebenso bezüglich den der jeweiligen Organisation überlassenen Gelder. Offen gestanden gehöre ich auch zu den grosszügig bedachten Empfängern solcher Bettelbriefe. Unterdessen gelangen auch bei mir die meisten ungelesen in eben besagten Abfall. Ich mache mir wenigstens noch die Mühe das Material vor der Wahl des geeigneten Entsorgungsweges zu trennen. Manchmal hebe ich sogar etwas noch auf, einen Schlüsselring beispielsweise. Doch - das gebe ich zu - verzichte ich darauf, dafür zwanzig Rappen zu überweisen. Ich spende nach Möglichkeit immer wieder gerne, aber nur wenige handverlesene Empfänger profitieren davon.

 

Grosse Organisationen gehen grundsätzlich leer aus. Die bekanntesten unter ihnen werden allesamt und oft völlig zu recht kritisiert: Kopflastige Administration, undurchschaubare Finanzen, zuviel Eigenkapital, Spenden kommen bestenfalls tröpfchenweise am Bedarfsort an. So die oft gehörten Kritikpunkte. Und ich habe extrem wenig Lust, unter diesen Umständen zu spenden. Das würde ich zwar von Herzen gerne, doch sehe ich nicht ein, warum ich Managerlöhne und Posttaxen finanzieren, statt Bedürftige unterstützen sollte. Es ist längst nicht alles für die sprichwörtliche Katz! Vieles ist für die Berge. Die Abfallberge. 


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