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Ovomaltine - jetzt mit Schweizer Rapsöl statt Palmöl

Ovomaltine Crunchy Cream ab sofort ohne Palmöl. Bildquelle: Wander AG, wander.ch
Ovomaltine Crunchy Cream ab sofort ohne Palmöl. Bildquelle: Wander AG, wander.ch

DMZ - GESUNDHEIT / WISSEN ¦ Marco Perroulaz

 

Die Ovomaltine Herstellerin, Wander AG in Neuenegg BE, hat die Problematik und die Zeichen der Zeit erkannt und hat damit begonnen, ihre Produkte vom umweltschädlichen Palmöl zu befreien. Geplant ist, bis 2021 sämtliche Produkte komplett ohne Palmöl herzustellen. Den ersten und grössten Schritt zur palmölfreien Produktion hat das Unternehmen jetzt gemacht. Wander ersetzt im Brotaufstrich Ovomaltine Crunchy Cream das Palmöl ab sofort durch Schweizer Rapsöl. So kann sie ihren gesamten Palmöl-Verbrauch um 80 Prozent reduzieren.

 

Der beliebte Brotaufstrich enthielt bisher eine Mischung aus Raps- und Palmöl, doch nun wird das Palmöl komplett durch Schweizer Rapsöl ersetzt. Nach über zwei Jahren Entwicklungszeit ist Wander stolz darauf, einen neuen und innovativen Weg gehen zu können, um ihre Produkte bei gleicher Qualität ohne Palmöl herstellen zu können.

»Der Verzicht auf einen ökologisch bedenklichen Rohstoff entspricht unserer Grundhaltung«, sagt CEO Arnold Furtwaengler dazu. »Wir wollen den Konsumenten möglichst nachhaltige Produkte anbieten. Wenn immer möglich, beziehen wir Rohstoffe aus der Nähe. Es freut uns, dass wir nun Schweizer Rapsöl für unseren Brotaufstrich einsetzen können.«

 

Die Umstellung war für die Entwicklungsabteilung eine grosse Herausforderung. Denn lange galt es als fast unmöglich, einen Brotaufstrich ohne damit einhergehende qualitative Veränderungen palmölfrei herzustellen.

Dank ausgetüftelter Kombination neuer Rohstoffe und einem speziellen Produktionsverfahren wird auch ohne Palmöl dieselbe Streichfähigkeit wie bisher erzielt. Und zwar ohne jegliche geschmackliche Veränderung des Produkts, heisst es.

 

Im Verlauf der nächsten zwei Jahre soll das Palmöl auch bei den restlichen Wander Produkten verschwinden. Dabei möchte Wander möglichst sogar noch einen Schritt weiter gehen: Ziel ist, generell aus dem tropischen Regenwald stammende Fette möglichst zu eliminieren – und durch nachhaltige, einheimische Rohstoffe zu ersetzen.

 

Palmöl wird rund um die Welt in unzähligen Lebensmitteln wie Margarine, Süssigkeiten oder Fertigspeisen verwendet und eignet sich auch zur Herstellung von Agrotreibstoffen. Chemisch verändert taucht es sogar in Waschmitteln, Seifen oder Kosmetika auf.

Das Problem am Palmöl ist jedoch nicht das Palmöl, sagen Experten. Beim WWF heisst es »Palmöl ist aus der heutigen Industrie nicht mehr wegzudenken. Doch die Natur bezahlt einen hohen Preis. Für Palmöl wird Regenwald gerodet.«

In Indonesien und Malaysia, aber auch in anderen Tropenländern wie Papua-Neuguinea, Kolumbien, Nigeria und in der Elfenbeinküste herrscht eine regelrechte Anbauschlacht. Und das hat einen Grund, denn die Ölpalme ist eine sehr ertragreiche Pflanze. Sie ist mehrjährig und die Ernte ist das ganze Jahr möglich. Zudem benötigen Ölpalmen für dieselbe Erntemenge im Schnitt zwei- bis dreimal weniger Boden als Raps.

Das macht Palmöl-Plantagen lukrativ und davon wollen verschiedene Tropenländer profitieren, was zwar verständlich ist, aber drastische Konsequenzen hat. Denn neuen Palmöl-Plantagen fallen meist wertvolle Tropenwälder zum Opfer. Zahlreiche Tier- und Pflanzen-Arten haben bereits infolge Brandrodung ihre Lebensgrundlage verloren und es werden dabei grosse Mengen an Treibhausgasen wie Kohlendioxid und Methan freigesetzt. Wo neue Plantagen entstehen, entzünden sich ausserdem oft auch Konflikte um die Landnutzung.

 

 

Quelle: Wander.ch, wwf.ch


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