Schweizer Arbeitnehmer zunehmend frustriert

DMZ - WIRTSCHAFT ¦ Patricia Jungo ¦

Unter den Arbeitnehmern in der Schweiz breitet sich immer mehr Unzufriedenheit aus. Dabei sind vor allem die Angst, die Arbeitsstelle zu verlieren, zunehmender Stress bei der Arbeit, ungenügende oder gar keine Weiterbildungsangebote und ein stagnierendes Gehalt die Ursachen dafür. In einer Studie wurde der Frage nachgegangen, was gute Arbeit überhaupt ist.

Die Autoren veröffentlichten am Montag ihre Antworten darauf. Für sie beinhaltet gute Arbeit eine Arbeit, die zukunftsfähig ist, die Gesundheit schützt, die Motivation aufrecht zu erhalten vermag und auch ein bestimmtes Mass an Sicherheit zu bieten hat. Der Arbeitnehmerverband Travailsuisse berichtet, dass die Ergebnisse in allen Bereichen schlechter ausgefallen seien als in den Vorjahren. Travailsuisse war zum fünften Mal zusammen mit der Berner Fachhochschule für die Auswertung der repräsentativen Online-Befragung verantwortlich.

Bei mehr als der Hälfte der 20 Kriterien sei beim diesjährigen «Barometer Gute Arbeit» der tiefste Wert der letzten fünf Jahre festgestellt worden. So haben 42,3 Prozent der Arbeitnehmenden an ihrem Arbeitsplatz oft oder sehr häufig mit Stress zu kämpfen, was einer Zunahme von 2,3 Punkten gegenüber dem letzten Jahr gleichkommt. Auch die Besorgnis um den Arbeitsplatz beschäftigt immer mehr Angestellte. Des Weiteren führte die Lohnstagnation dazu, dass 12,4 Prozent der Befragten angeben, ihren Lohn nicht angemessen zu finden. 2016 waren es drei Prozentpunkte weniger. Was die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben angeht, signalisiert jeder Vierte Probleme. Dies sind 4,5 Prozentpunkte mehr als 2015. Die Mehrheit der Arbeitgeber findet zudem die Förderung der Weiterbildung durch den Arbeitgeber unzureichend oder gibt an, dass diese gar nicht existiert. Jeder Dritte hat im vergangen Jahr an gar keiner Weiterbildung teilgenommen.

Die Arbeitnehmenden, welche eine Weiterbildung absolvieren konnten, wurden zu 41,9 Prozent vom Arbeitgeber vollständig finanziell und zeitlich unterstützt, bei einem Viertel hingegen fehlte jegliche Unterstützung oder sie geschah nur teilweise.

Quellen: srf news/bluewin news