Die Post - Geringerer Konzerngewinn

DMZ - WIRTSCHAFT ¦ Marco Perroulaz ¦

In den ersten drei Quartalen 2019 hat Die Post den Konzerngewinn gegenüber der Vorjahresperiode um 54 Millionen auf 263 Millionen Franken verringert. Ausschlaggebend für diesen Rückgang sind die herausfordernden Marktbedingungen, welche sich unter anderem auf den um 129 Millionen Franken geringeren Zinsertrag von PostFinance auswirken.

In der Vergangenheit haben PostFinance und PostMail am stärksten zu den guten Ergebnissen der Post beigetragen, für beide sind jedoch heute die Rahmenbedingungen schwierig. PostMail konnte dank Effizienzsteigerungen trotz weiter sinkenden Briefmengen ein gutes Ergebnis erzielen. Auch PostFinance unternimmt grosse Anstrengungen. Die anhaltenden Tiefzinsen beeinflussen jedoch das Konzernergebnis und können längerfristig nicht mehr über andere Erträge oder Effizienzmassnahmen kompensiert werden. Dies obschon die von der Post verarbeitete Paketmenge erneut um 7 Prozent gestiegen ist. Die Post stellt werktags durchschnittlich mehr als eine halbe Million Pakete zu. Im selben Zeitraum gingen die Briefmengen erneut um 4,5 Prozent zurück.

»Das Ergebnis im dritten Quartal ist wie von uns erwartet tiefer ausgefallen als im Vorjahr. Es widerspiegelt die Entwicklungen in einem herausfordernden Markt. Dank intensiven Anstrengungen in allen Geschäftsbereichen ist das Ergebnis indes nicht im gleichen Masse zurückgegangen, wie die Rahmenbedingungen sich verschlechtert haben«, erläutert Alex Glanzmann, Finanzchef der Post, die Situation. Vor dem Hintergrund der grossen Herausforderungen sucht die Post nach Möglichkeiten, um sich neue Ertragsquellen zu erschliessen. »Wir wollen die Grundversorgung auch künftig aus eigenen Mitteln finanzieren, was jedoch mittelfristig angesichts der schwierigen Rahmenbedingungen infrage gestellt ist«, so Glanzmann.

Erfreulicher ist die Entwicklung im umfassenden ÖV-Angebot des krisengeschüttelten Bereiches PostAuto. Postautofahren wird immer beliebter wie die steigende Fahrgastnachfrage zeigt, die auch auf das zusätzliche Fahrplanangebot zurückzuführen ist. Nach dem Verkauf von CarPostal France an Keolis S.A. beendete Die Post Ende September 2019 das Engagement von PostAuto in Frankreich und richtet ihren Fokus nun wieder verstärkt auf den Schweizer Markt und das Fürstentum Liechtenstein.

Quelle: Die Post