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Der Black Friday ist absurd und grotesk

DMZ - NATUR / KLIMA ¦

 

Der Black Friday ist nicht zu übersehen, nicht zuletzt, weil dieser absurderweise nun schon eine Woche dauert. Ein langer Freitag. Zudem sind die sogenannten Schnäppchen keine. Viele Produkte werden extra für diese Tage hergestellt, schlechte Qualität. schlechte Arbeitsbedingungen, schlechte Ökobilanz.

Und, und, und. So lassen sich fast unendlich viele negative Eigenschaften und Auswirkungen dieser "Aktion" listen, die lediglich dazu da ist, viel Geld in die Kassen der Umweltsünder zu spülen. Verantwortlich sind aber auch hier erneut nicht die Anbieter, sondern wie immer, diejenigen, die darauf hereinfallen. Denken sollte man generell nicht nur bis zur eigenen Nasenspitze, denn letztlich kommt die ganze Scheisse auf jeden Einzelnen zurück, der diese auch mitverantwortet. Aber leider auch alle vernünftigen und weitsichtigeren Menschen werden den Schaden zu tragen haben. Dass man sich in der aufgeklärten Zeit immer noch blenden lässt, erstaunt kaum mehr. Es gehört zur Normalität. So absurd das Verhalten dieser Jüngerinnen und Jünger ist, genauso absurd ist deren Argumentation FÜR solchen Bullshit.

 

Alle wissen, dass ein Konsumwahn wie am Schnäppchen-Tag (Woche, nebst all den jährlichen Aktionen) Black Friday schadet Klima und Umwelt mehr, als wir denken. Auch dieser Blödsinn ist ein Import aus den USA. Da kommt der grösste Mist her. Dabei ist der absurde Anreiz, ungezügelt billige Waren zu kaufen, nicht mehr zeitgemäss. Der Black Friday steht im krassen Gegensatz zu den Friday-for-Future-Protesten von Jugendlichen, die für Klima- und Umweltschutz auf die Strasse gehen, zu Diskussionen, den überbordenden Plastikmüll einzudämmen, zu Flugscham und Fleischverzicht. Denn genau diese Konsumgüter haben eine besonders schlechte Umweltbilanz. So setzt die Textilindustrie mehr Kohlendioxid-Äquivalente pro Jahr frei als sämtliche internationalen Flüge und der marine Schiffsverkehr zusammen!!!

 

 

Black Friday - a bad day

In den EU-Richtlinien wird explizit die Kohlendioxid-Reduktion als Ziel betont. Ein wichtiges Zeichen. Konsumentenschützer sprechen gar von einem «Systemwechsel». Sie betonen aber auch, dass diese Richtlinien erst ein Anfang seien. Bisher nicht berücksichtigt sind nämlich Elektrogeräte wie Personalcomputer, Tablets – und vor allem Smartphones. Die Handys sind sowieso die hauptsächlichen Klimasünder unter den Elektrogeräten. Wie bei der Kleidung ist auch beim Smartphone die Nutzungsdauer viel zu kurz. In Europa erneuern die Konsumenten ihre Mobiltelefone in der Regel nach drei Jahren – oft lange bevor die Geräte zum Gebrauch untauglich sind.

 

Wenn alle Menschen auf der Welt ein Jahr lang so viel konsumieren würden wie die US-Amerikaner, würde die Erde vier Jahre lang benötigen, um die verbrauchten Rohstoffe zu regenerieren und die weggeworfenen Mengen aufzunehmen.

Statt eines Black Friday brauchen wir einen «hellen Montag» oder einen «FBF-Day (Fuck Black Friday)»-Tag.

 


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