Uerkheim im Aargau- Stopp zu Antenne auf Schuldach!

DMZ – POLITIK/LEBEN ¦ Patricia Jungo ¦

In der Gemeinde Uerkheim im Kanton Aargau hat die Gemeindeversammlung mit 66:99 Stimmen deutlich beschlossen, dass eine Mobilfunkantenne auf dem Schulhausdach nicht in Frage kommt. Da es im Vorfeld der Abstimmung auch Drohungen gegen den Gemeindeammann gegeben hatte, waren an der Versammlung auch Polizisten anwesend. Swisscom wollte in Uerkheim auf dem Schulhausdach eine Antenne installieren, um in der Gemeinde mit 1300 Einwohnern den schon seit Jahren schlechten Handy-Empfang zu verbessern oder überhaupt erst zu ermöglichen.

Der Gemeinderat nahm die Bedenken aus der Bevölkerung betreffend Strahlung nicht wirklich ernst und notierte in den Versammlungsunterlagen, es bestehe keine Beeinträchtigung oder gar Gefahr für die Bevölkerung. Den Gegnern waren der Standort auf dem Schulhausdach und die Strahlung der geplanten 5G-Antenne ein Dorn im Auge. Das Thema erhitzte in der Gemeinde schon seit längerem die Gemüter und Gemeindeammann Herbert Räbmatter fand sogar einen handgeschriebenen Drohbrief in seinem Briefkasten. Auf dem Brief waren zwei Grabkreuze zu sehen und die ganze Situation war verständlicherweise für den Ammann sehr schwierig. Auch Beschimpfungen musste er sich anhören. Dies alles erklärt, warum bei der Gemeindeversammlung zwei Polizisten der Regionalpolizei Zofingen präsent waren. Herbert Räbmatter berichtet, die Gemeindeversammlung sei entspannter verlaufen als erwartet. Trotz des recht klaren Entscheids ist die Mobil-Funk-Frage noch nicht ganz aus der Welt der Gemeinde. Gegen den Beschluss ist auch ein Referendum möglich. Für den Gemeindeammann steht jedenfalls fest, dass sein Dorf kein Funkloch bleiben soll. Allenfalls muss ein anderer Standort für die Antenne gefunden werden. Theoretisch wäre dafür ein privates Grundstück möglich.

Quelle: srf news