Nach Solothurn nun auch Basel: Krebserregender Stoff schon seit Jahren im Trinkwasser

DMZ - GESUNDHEIT / WISSEN ¦

Das Schweizer Trinkwasser ist mit Gift belastet. Erst seit diesem Sommer ist bekannt, dass in zehn Prozent der Schweizer Trinkwasserversorgungen zu viele Pestizide vorkommen. Der Grenzwert war gesenkt worden, nachdem eine EU-Studie Chlorothalonil als krebserregend eingestuft hatte. Auch kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Abbaustoffe das Erbgut verändern. Dieses Gift konnte man auch und besonders im Kanton Solothurn nachweisen. Nun wird bekannt, dass ein anderes Gift, der krebserregende Stoff Ethyldimethylcarbamat, seit 15 Jahren im Basler Trinkwasser zu finden ist. Ein Skandal!

Es klingt unglaublich. Erst im Sommer 2018 stiess der Basler Trinkwasser-Versorger IWB bei der Analyse des Trinkwassers auf diesen chemischen Stoff, der nichts im Trinkwasser zu suchen hat.  gehört. Ethyldimethylcarbamat, ein Stoff, der bei der Produktion eines Pestizids der Firma Bayer im Gebiet Schweizerhalle in Muttenz anfällt und der in höheren Konzentrationen als krebserregend gilt. Recherchen des «Regionaljournal Basel» von Radio SRF fand heraus, dass dieser chemische Stoff schon seit 15 Jahren, also seit 2004 im Basler Trinkwasser ist. Ein veritabler Skandal. Die Bevölkerung ist verunsichert und weiss nicht mehr, ob der Genuss ab Wasserhahn nun schädlich ist oder doch nicht. Die Experten geben wie immer Entwarnung. Aber wie kann man Entwarnung geben, wenn sich im Trinkwasser verschiedenste Srtoffe befinden, die ungesund sind?

Schuld für den Skandal ist für den Altlastenexperten Martin Forter die IWB, da klar ist, dass die diesen chemischen Stoff im Trinkwasser schon lange hätten finden können: «Man hätte den Stoff schon lange finden können, wenn man gewollt hätte.» Erst als die IWB diese Untergrenze auf politischen Druck hin diese Grenze gesenkt hätten, seien sie prompt auf den problematischen Stoff gestossen.

Quelle: Kanton Basel ¦ SRF