7,1% der im Jahr 2017 in der Schweiz aktiven Unternehmen waren Neugründungen - fast die Hälfte werden nach 4 Jahren aufgelöst

DMZ - WIRTSCHAFT ¦

 

2017 übten in der Schweiz 555 626 Unternehmen eine wirtschaftliche Tätigkeit aus. Davon wurden 39 303 (7,1% aller Unternehmen) im gleichen Jahr «ex nihilo» gegründet. Neue Unternehmen müssen um ihr Überleben kämpfen. Während mehr als vier Fünftel der 2016 gegründeten Unternehmen ein Jahr später noch aktiv waren, belief sich die Überlebensrate der Neugründungen von 2013 nach vier Jahren nur noch auf 54,6%. Soweit die jüngsten Ergebnisse der Statistik der Unternehmensdemografie (UDEMO) des Bundesamtes für Statistik (BFS).

 

Die Unternehmensdemografie gibt Aufschluss über den Bestand aktiver Unternehmen, die Neugründungen und deren Überlebensraten, die Schliessungen sowie die wachstumsstarken Unternehmen. Die thematische Publikation mit den detaillierten Ergebnissen zu diesen Aspekten ist unter folgendem Link verfügbar: www.bfs.admin.ch/news/de/2019-0457

 

Unterrichtswesen, Information und Kommunikation an der Spitze

Die Wirtschaftszweige «Unterrichtswesen» sowie «Information und Kommunikation» wiesen 2017 die höchsten Neugründungsraten auf. In diesen beiden Bereichen wurde fast jedes zehnte aktive Unternehmen im gleichen Jahr gegründet (9,7%). Auch die Wirtschaftszweige «Kunst, Unterhaltung und Erholung» sowie «Finanz- und Versicherungsdienstleistungen» verbuchten mit 8,9% bzw. 8,7% hohe Neugründungsraten. Am tiefsten war der Anteil der Neugründungen im Bereich «Gastgewerbe, Beherbergung» mit lediglich 3,7% der aktiven Unternehmen. Diese Rangliste entspricht nahezu jener der Vorjahre.

 

Mehr als vier von fünf Unternehmen schaffen es über das erste Jahr hinaus

Gemäss den Daten zur Überlebensrate der im Jahr 2016 «ex nihilo» gegründeten Unternehmen waren über 80% ein Jahr später noch aktiv. Danach nimmt die Überlebensrate kontinuierlich ab. Nach zwei Jahren beträgt sie bei den 2015 neu gegründeten Unternehmen 70,8%, nach drei Jahren bei den 2014 neu gegründeten Unternehmen 59,3%. Bei den Neugründungen 2013 liegt sie mit 54,6% nach vier Jahren noch tiefer.

Die Überlebensraten der neuen Unternehmen sind je nach Wirtschaftszweig sehr unterschiedlich. Werden die Kohorten der neu gegründeten Unternehmen gesamthaft betrachtet, verzeichnet der Wirtschaftszweig «Gesundheits- und Sozialwesen» durchwegs die höchsten Überlebensraten. Sie liegen systematisch deutlich über dem gesamtschweizerischen Wert. Als Beispiel: Mehr als zwei Drittel der 2013 neu gegründeten Unternehmen waren 2017 noch aktiv.

 

Sehr kleine Unternehmen sind dynamisch, aber auch stärker gefährdet

In der Schweizer Wirtschaft sind sehr kleine Einheiten stark vertreten. Über die Hälfte der im Jahr 2017 aktiven Unternehmen (53,5%) beschäftigten eine einzige Person und nur gerade 22,1% beschäftigten mindestens fünf Personen. Die kleinsten Einheiten sind bezüglich Neugründungen besonders dynamisch. Die Grössenklasse «1 Beschäftigte/r» wies eine Neugründungsrate von 10,9% auf, bei der Grössenklasse «2 bis 4 Beschäftigte» belief sich diese auf 4,5%. Bei grösseren Unternehmen belief sie sich dagegen nie auf mehr als 1,0%.

 

Gleichzeitig haben Unternehmen mit nur einer beschäftigten Person langfristig eine geringere Überlebenschance. Sie weisen im Vergleich zu den anderen Grössenklassen deutlich niedrigere Überlebensraten auf. Die Anfälligkeit der Grössenklasse «1 Beschäftigte/r» zeigt sich auch in den Ergebnissen der Statistik der Unternehmensschliessungen. Darin werden im Gegensatz zur Statistik zu den Überlebensraten nicht nur die Neugründungen, sondern sämtliche Unternehmen berücksichtigt. Bei den 35 484 Unternehmen, die 2015 ihre Tätigkeit endgültig eingestellt haben, handelte es sich in 83,4% der Fälle um Einheiten mit nur einer beschäftigten Person.

 

Wachstumsstarke Unternehmen: Tessin und Genferseeregion führend

2017 zählte die Schweiz 4186 wachstumsstarke Unternehmen, was 6,9% aller aktiven Unternehmen mit mindestens zehn Beschäftigten entspricht. In den Grossregionen Tessin (7,8%), Genferseeregion (7,8%) und Zürich (7,6%) lag der Anteil an wachstumsstarken Unternehmen über dem Schweizer Gesamtwert. Der tiefste Wert wurde in der Ostschweiz beobachtet (6,1%). Innerhalb jeder Grossregion sind darüber hinaus kantonale Unterschiede festzustellen.


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