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Conor McGregor kehrt ins Octagon zurück

Bildquelle: McGregor Instagram
Bildquelle: McGregor Instagram

DMZ - SPORT ¦ Matthias Walter ¦

 

Das Jahr 2020 startet mit einem absoluten Knaller! Der heißblütige Ire Conor McGregor macht sein Comeback nach über einem Jahr Abstinenz. Was für ein Start in das neue Jahr für die MMA-Fans. Sein Gegner ist niemand Geringeres als Donald "Cowboy" Cerrone - eine absolute UFC-Legende, die zahlreiche Rekorde verbucht hat, beispielsweise den für die meisten UFC-Siege.

 

McGregor stand zuletzt am 06.10.2018 im Octagon, wo er in der vierten Runde gegen den Russen Khabib Nurmagomedov austappen musste. "The Eagle" (Khabib) dominierte den Kampf sehr deutlich. Vor diesem Kampf war der ehemalige Feder- und Leichtgewichtschampion McGregor zwei Jahre inaktiv. Er hatte unter anderem gegen Boxweltmeister-Legende Floyd Mayweather gekämpft - diesen Kampf verlor er durch technischen K.O.

 

Es wurde viel spekuliert, ob es nicht eine erneute Auflage - die dritte - gegen Nate Diaz geben würde. Mit einem Sieg über Cerrone - der Kampf wird im Weltergewicht (77kg) - stattfinden, wäre der Weg zu Diaz geebnet (beide haben riesige Fan-Bases). Auch über einen Kampf gegen den aktuellen Shootingstar Jorge Masvidal (Weltergewicht) wird heiß diskutiert. Allerdings benötigt McGregor zunächst dringend einen Sieg, am besten noch einen eindeutigen, gegen den Amerikaner Cerrone. Viele bezeichnen diesen Kampf als "Tune-Up-Fight" für den Iren, um wieder in die Spur zu finden. Dana White - Leiter der UFC - kündigte bereits an, dass, wenn Conor McGregor Cerrone besiegt - auch ein Rückkampf mit Khabib Nurmagomedov stattfinden könnte.

 

Der mittlerweile 31 Jahre alte Conor McGregor kann bereits auf eine sehr beachtliche Karriere zurückblicken. Vor nicht wenigen Jahren noch auf Sozialhilfe angewiesen, schaffte er es als Amateurkämpfer bis in die absolute Weltspitze. Die Grundlage legte er bei der "Cage Warriors Fighting Championship", wo er wichtige Siege errung. Seine ersten Kämpfe in der UFC waren allesamt spektakulär, unterhaltsam und äußerst dominant. So besiegte er früh Größen - mittlerweile absolute Weltklasse - wie Max Holloway und Dustin Poirier. Auch gegen den Deutschen Dennis Siver stand er im Octagon - mit einer sensationellen Performance. Danach gewann er gegen Chad Mendes - einer der härtesten Kämpfe seiner Karriere bisher - den Interim-Federgewichts-Gürtel. Selten war es nach einem Kampf des Iren so emotional zugegangen. Im Dezember 2015 knockte er dann überraschend und einmalig in der Art und Weise den 10 Jahre lang ungeschlagenen Jose Aldo aus. Zu diesem Zeitpunkt konnte niemand damit rechnen. McGregor war von nun an alleiniger Federgewichts-Weltmeister. Ein paar Monate später musste er sich dann gegen Nate Diaz im bis dato für McGregor noch unbekanntem Weltergewicht geschlagen geben. Fünf Monate später korrigierte er diese Schlappe mit einer höchst beeindruckenden 5-Runden-Schlacht gegen den Amerikaner Diaz. Am 12. November 2016 gelang dem Iren etwas, was vor ihm noch niemanden gelungen war: Er wurde Champion in zwei Divisionen (Federgewicht und Leichtgewicht). McGregor besiegte Eddie Alvarez mit einer Performance, die in der Geschichte der UFC ihresgleichen sucht. In der zweiten Runde brach der Ringrichter den Kampf ab (McGregor schlug Alvarez diverse Male zum Boden). Bis heute ist "die Linke" (die starke Hand) des Iren sehr gefürchtet, was er gegen Alvarez einmal mehr unter Beweis stellte.

 

McGregor ist aber nicht nur wegen seiner Kampfkünste zum absoluten Markenzeichen der UFC geworden. Er verstand es schon sehr früh, Kämpfe zu vermarkten und die Massen auf seine Seite zu ziehen. Er begeisterte mit unterhaltsamen Pressekonferenzen, wo er seine Gegner regelrecht zur Weißglut trieb. Er ist zweifelsfrei ein echter Entertainer. In der Regel steckte auch viel hinter seiner "großen Klappe". Einst sagte er selbst: "Guess what... I back it up! I back it up!"

 

Fans und Beobachter bezweifeln nach wie vor, insbesondere nach der Niederlage gegen Khabib, ob McGregor nochmal an die alten Zeiten anknüpfen kann. Man befürchtet, dass das große Geld, was er beim Mayweather-Kampf einnahm, dazu führte, dass er nicht mehr die große Motivation aufbringen könne. Er sei satt geworden, hörte man vielerorts. Die letzten Eindrücke aus den Trainingseinheiten des 31-Jährigen lassen jedoch anderes vermuten.

 

McGregor sollte "Cowboy"-Cerrone keineswegs unterschätzen. Sollte der Ire jedoch seine alte Form wiederfinden, sollte es ein klarer Sieg werden. Conor McGregor gilt als der wohl beste Striker der UFC - besonders seine Konter-Schläge sind von enormer Schnelligkeit und Präzision.

 

Das Jahr 2020 wird also mit einem absoluten Spitzenkampf beginnen. Im April wird dann Khabib Nurmagomedov gegen einen ähnlichen dominanten Kämpfer - Tony Ferguson - versuchen, seinen Titel im Leichtgewicht zu verteidigen. McGregor wird diesen Kampf sehr scharf beobachten.

 

Der Sommer und das letzte Viertel des Jahres 2020 wird dann so richtig mit Spannung zu erwarten sein. Bekommt McGregor sein heiß ersehntes Rematch mit Khabib? Würde er wieder so untergehen wie 2018? Wird er seine Karriere in gleicher Manier fortsetzen wie sie größtenteils verlaufen ist? Fragen, auf die die ganze MMA-Welt gespannt ist.


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