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Schriftsteller und Redaktor der Mittelländischen Zeitung Peter Beutler erhält Morddrohung

DMZ - GESETZ / RECHT ¦ David Aebischer ¦

 

Einer der bekanntesten Schweizer Autoren, Peter Beutler hat einen Drohbrief als Reaktion auf sein aktuelles Buch „Der Bunker von Gstaad“ erhalten. Der Kriminalroman, der aktuell auf Platz 4 der Schweizer-Taschenbuchbestsellerliste (SBVV) steht, erzählt eine Kriminalgeschichte um die geheime Schweizer Kaderorganisation P-26. Heikles Material, was auch diese Drohung unterstreicht. Ein Roman über ein brisantes Kapitel der Schweizer Geschichte, der mehr erzählt als jeder Tatsachenbericht.

 

Das P-26 (Projekt 26) war eine geheime Kaderorganisation zur Aufrechterhaltung des Widerstandswillens in der Schweiz im Fall einer Besetzung. Sie wurde 1979/1981 als Nachfolgerin des Spezialdienstes in der Untergruppe Nachrichtendienst und Abwehr (UNA) eingesetzt und wurde 1990 – immer noch im Aufbau begriffen – nach der Bekanntmachung durch eine Parlamentarische Untersuchungskommission (PUK) durch den Bundesrat aufgelöst. Für die P-26-Mitglieder war in Friedenszeiten keine Bewaffnung vorgesehen, und die Rekrutierten kannten sich nicht zellübergreifend. Vorgesehen war, dass sie ausschliesslich auf Befehl einer allenfalls im Ausland verbleibenden Exilregierung aktiv geworden wären, um als Nachrichtenquelle und letztes Mittel der Einflussnahme zu dienen. Ein Kampfauftrag war nicht vorgesehen, sondern der Armee vorbehalten.

 

Der anonyme Verfasser des Drohbriefes beschuldigt den Autor Peter Beutler Unwahrheiten über die Miliz zu verbreiten, die das Ansehen der Organisation beschädigen. Beutler wird im Schreiben, unter Androhung von Gewalt und Mord dazu aufgerufen, sich öffentlich von seinen Aussagen im Buch zu distanzieren. Peter Beutler hat den Brief den Behörden zugänglich gemacht. Im Roman geht es um Ermittlungen nach dem Mord an einem Mitglied der Geheim-Miliz.

Wie der Emons Verlag bestätitgt, ist nicht das erste Mal, dass Peter Beutler Morddrohungen erhält. Immer wieder hat Beutler in seinen Romanen reale Verbrechen und Skandale der jüngeren Schweizer Geschichte aufgegriffen. Für sein Krimidebüt, das ebenfalls Fremdenhass und Gewalt thematisierte, hatte Beutler in der Schweiz keinen Verlag finden können. Schliesslich hatte der Kölner Emons Verlag das Buch 2012 auf den Buchmarkt gebracht.

Peter Beutler (* 12. September 1942 in Zwieselberg BE) ist ein Schweizer Politiker und Schriftsteller, bekannt für sein Engagement gegen Rechtsextremismus.

 

 

Quellen: Emons Verlag ¦ Peter Beutler ¦ Wiki


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