Lehrplan-Mix an Bieler Primarschule: „Filière Billingue“

DMZ – BILDUNG / SOZIALES ¦ Patricia Jungo ¦

In unserem Land sind die Deutschschweizer Schule dem Lehrplan 21 unterstellt, während die französischsprachigen dem Plan d’études (PER) folgen. In Biel lebt man in der Primarschule die Filière Bilingue. Bei diesem Pilotprojekt wird nach dem Prinzip der sogenannten reziproken Immersion unterrichtet. In der Praxis sieht das so aus, dass der Unterricht je zur Hälfte auf Französisch und zur Hälfte auf Deutsch stattfindet.

45 Lehreinnen und Lehrer unterrichten an der Filière Bilingue auf der Primarstufe. Sie tun dies in ihrer Muttersprache und bilden mit der anderen Lehrperson ein Lehrkräfte-Tandem. Für den Herbst 2020 sind nun organisatorische Umstellungen geplant. Es wird auf der Primarschule eine Stundentafel gelten, die Elemente des deutsch- und des französischsprachigen Lehrplans enthält. Es wird also einen Lehrplanmix auf Primarstufe geben, welcher zur Folge haben wird, dass es die Fächer Deutsch und Französisch nicht mehr geben wird. Das neue Fach heisst ganz einfach Sprache und unterrichtet werden Deutsch und Französisch abwechselnd. In fast allen anderen Fächern wird in beiden Sprachen unterrichtet werden.

Die Anpassung der pädagogischen Organisation wurde vergangene Woche von Biels Stadtregierung beschlossen. Das Bieler Konzept ist schweizweit einzigartig. Auf Anfrage des Regionaljournals sagte der Vorsteher des zuständigen Amtes, Erwin Sommer, das System habe die kantonale Erziehungsdirektion überzeugt und daher habe sie es auch bewilligt. Die ERZ gab die Bewilligung im Rahmen der vorgesehenen Schulversuche und hob hervor, der Lehrplanmix ermögliche auf pädagogischer und auch administrativer Ebene mehr Flexibilität.

Quelle: srf news