Fusion statt Vision: Jetzt werden auch PSA und Fiat Chrysler fusioniert

DMZ - DIGITAL / TECHNIK ¦ Marco Perroulaz ¦

KOMMENTAR

Sie haben wochenlang darum gerungen, wie es heisst, und nun eine Megafusion beschlossen: Die beiden Autokonzerne PSA und Fiat Chrysler wollen den weiteren Weg gemeinsam gehen und viertgrösster Autohersteller der Welt werden.

Grösser, reicher, bedeutender - doch die traditionelle Autobranche nähert sich ihrem Ende dennoch immer mehr. Fusionen gehören schon länger ‚zum guten Ton‘, sie sind besser als aufgeben wie beispielsweise Saab. Nun wollen also auch PSA und Fiat Chrysler zusammengehören. PSA bringt die Marken Peugeot, Citroën und Opel mit. Und Fiat Chrysler vereint bereits Fiat, Alfa Romeo, Lancia, Maserati, Chrysler, Jeep und Dodge.

»Was bei der überschwänglichen Diversifikation stets geflissentlich ‚vergessen‘ wurde, soll nun auf diesem Weg erreicht werden. Fusion statt Vision. Wozu musste jede Marke von der Limousine über das Cabriolet, den Kleintransporter und den 4x4 bis hin zum Elektrofahrzeug der Neuzeit jeden Autotyp im Programm haben, die noch dazu immer mehr praktisch identisch sind?«, sinniert eine Fachkraft, die nicht genannt werden möchte. »Eine frühzeitige Spezialisierung wäre mit Sicherheit der bessere Weg gewesen, davon bin ich überzeugt.«

Tatsächlich entspricht dies weitgehend der Expertenmeinung. Einerseits stellen die sich vor, dass es sich hierbei nicht um die letzte Fusion handeln dürfte und daraus folgernd eine Spezialisierung nun fokussiert werden könnte. Andrerseits aber wird der Kunde dahin dirigiert, sich für einen Fachbetrieb seines Vertrauens zu entscheiden. Die Marke spielt derweil immer weniger eine Rolle. Ein Fiat ist auch ein Peugeot ist auch ein Opel. Eines Tages gibt es vielleicht eh nur noch eine einzige letzte Automarke. Wie sie wohl heissen wird?