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Projekt gegen Beschneidung geht in die Verlängerung

DMZ – GESUNDHEIT/SOZIALES ¦ Patricia Jungo ¦

 

In unserem Land sind laut Schätzungen etwa 15'000 Mädchen und Frauen von Genitalbeschneidung betroffen. Das Projekt des schweizweiten Netzwerks gegen Mädchenbeschneidung geht in die Verlängerung und die Tätigkeit kann längerfristig weitergeführt werden. Der Mediendienst der Caritas betonte am Donnerstag, nach dreieinhalb Jahren intensiver Aufbauarbeit sei die Versorgung von Betroffenen und die Prävention in Spitälern, Familienberatungsstellen und kantonalen Fachstellen eine der Prioritäten.

 

Die Aktivitäten des Netzwerks würden nun ihre Wirkung beweisen. Aus diesem Grund verlängern das Bundesamt für Gesundheit (BAG) und Staatssekretariat für Migration (SEM) das Projektmandat bis zum Sommer 2021. Ins Leben gerufen wurde das Projekt im Jahre 2016 im Auftrag des Bundes von Caritas Schweiz, Terres des Femmes Schweiz, Sexuelle Gesundheit Schweiz und dem Schweizerischen Kompetenzzentrum für Menschenrechte. Finanziert wird es über den Integrationskredit des Bundes im Rahmen des Programms Migration und Gesundheit. Bedingt durch die Migration, ist die Problematik auch in der Schweiz zunehmend aktuell.

 

Laut Schweizer Gesetz fällt Genitalverstümmelung unter das Delikt der schweren Körperverletzung und seit dem 1. Juli 2012 ist gemäss Schweizerischem Strafgesetzbuch jede Form der Genitalverstümmelung verboten. Werden Frauen von Genitalverstümmelung bedroht, kann dies als Fluchtgrund anerkannt werden. Neben der Repression braucht es aber in diesem sehr komplexen Zusammenhang auch Beratung für Betroffene und Fachpersonen. Rund 50 Männer und Frauen arbeiten im Netzwerk zusammen. Sie führen auch regelmässig Anlässe durch. Caritas berichtet, das Netzwerk habe in den ersten drei Jahren rund 50 Weiterbildungen angeboten und so mehr als 1200 Fachpersonen erreichen können. 564 Beratungsfragen wurden behandelt und für 1400 Migrantinnen und Migranten wurden 75 spezifische Veranstaltungen organisiert. Die jährlichen Klicks auf die Website betragen etwa 20'000. Für die Organisation ist die fortlaufende Integration von vielen Partnerorganisationen in die Begleitgruppe des Netzwerkes sehr motivierend. Dabei können beispielsweise die für die gesundheitliche Versorgung sehr wichtigen Sprechstunden FGM (Female Genital Mutilation) in diversen Spitälern der Schweiz genannt werden. In die Schweiz flüchten wegen drohender Genitalverstümmelung vor allem Frauen und Mädchen aus Äthiopien, Eritrea, Somalia und Ägypten.

 

 

Quelle: bluewin news


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