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Basler Startup verarbeitet Plastikmüll aus dem Meer

Die Plastikabfälle der Weltmeere werden in der Schweiz zu kostbarem Kunststoffgranulat.  Bildquelle: #tide ocean SA
Die Plastikabfälle der Weltmeere werden in der Schweiz zu kostbarem Kunststoffgranulat. Bildquelle: #tide ocean SA

DMZ - WISSENSCHAFT & FORSCHUNG ¦ Marco Perroulaz ¦

 

›Öko-Evolution‹ nennt das Basler Startup tide ocean SA, das aus der Schweizer Uhrenindustrie stammt, ihr wegweisendes Projekt. Das Unternehmen stellt ein vielseitiges Kunststoffgranulat her, das sie #tide nennt. Ein Recycling-Produkt, das vollständig aus Kunststoffresten — alle Arten von Kunststoff, nicht nur PET-Flaschen — entsteht, die aus dem Meer gefischt oder an den Küsten und in unkontrollierten Mülldeponien aufgesammelt werden.

 

Das sind wundervolle News, nachdem der frühere Hauptabnehmer für Kunststoffabfälle, China, seit 2017 offenbar nicht mehr gross daran interessiert ist. Bis zum chinesischen Importstopp wurden jährlich rund 10'000 Tonnen Plastikabfälle aus der Schweiz nach China verschifft. Heute können insbesondere schwer sortierbare Plastikabfälle eigentlich nur noch in Zementwerken oder in der Kehrrichtverbrennung entsorgt werden.

 

Zusammen mit sorgfältig ausgewählten internationalen Organisationen und Schweizer Wissenschaftlern der Fachhochschule für Technik in Rapperswil konnte nun mit #tide eine Lösung gefunden werden, um den Plastikmüll in den Ozeanen zu reduzieren. Die dafür entwickelte Formel regeneriert das Kunststoffgranulat und neutralisiert den durch UV-Licht und Salzwasser verursachten Materialabbau mittels innovativem Produktionsverfahren vollständig — notabene ohne weitere chemische Zusätze.

 

Das englische Wort ›tide‹, das eigentlich ›Gezeiten‹ (Ebbe und Flut) bedeutet, kann auch als Synonym ›flux‹ (ständiger Wandel) verstanden werden.

Plastikmüll aus den Weltmeeren hat einen Wert. Die ersten Container wurden in Haiti und auf den Philippinen befüllt, doch gibt es mehr als genug Plastikmüll, der gesammelt und recycelt werden kann.

 

#tide ist ein sehr vielseitiges Granulat. Harte Kunststoffe wie Shampooflaschen und Kunststoffbehälter können damit ebenso hergestellt werden, wie neue Hartplastikprodukte für Uhren, Möbel, elektronische Geräte oder den Innenraum eines Autos. Ausserdem kann daraus ein Garn für Textilien produziert werden, woraus letztlich leidung, Uhrenarmbänder, Wohn- / Büroeinrichtungen sowie Taschen entstehen.

 

Bereits in ihrem ersten Jahr konnte das Startup mehr als 30 Tonnen ›#tide ocean material‹ für Unternehmen in der Schweiz, in Nordamerika und in Südkorea verarbeiten. Diese verwenden das Kunststoffgranulat #tide für ihre Produkte, weil auch sie und ihre Kunden an sauberere Ozeane, einen nachhaltigen Lebensstil und Abfall als Ressource denken.

Menschen, die #tide-Produkte kaufen, tragen zum Schutz der Ozeane, Tiere und unseres Ökosystems bei und reduzieren zusätzlich die Produktion von neuem Kunststoff und fossiler Energie.

 

 

Quelle: www.tide.earth


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