Für jeden zweiten sind zwei Drinks in Ordnung

DMZ – GESELLSCHAFT ¦ Patricia Jungo ¦

Leider ist seit Jahren traurige Realität, dass sich der Anteil der schweren Autounfälle unter Alkoholeinfluss in den Weihnachts- und Silvesternächten von einem Drittel auf fast die Hälfte erhöht. Wie eine Umfrage besagt, ist jeder zweite der Meinung, seine Fahrtüchtigkeit sei auch nach zwei alkoholischen Getränken noch ganz intakt.

So ist jeder zweite auf dem Holzweg: Die Beratungsstelle für Unfallverhütung BFU rief am Dienstag in Erinnerung, dass schon ganz geringe Mengen an Alkohol die Fahrtätigkeit einschränken. Vermindert werden Sehvermögen, Konzentration und Koordination. Es kommt zu verstärkter Müdigkeit und bedauerlicherweise nimmt die Risikobereitschaft auch zu. Gemäss der aktuellen Bevölkerungsbefragung des BFU denken 28 Prozent, dass sie erst nach drei alkoholischen Getränken weniger sicher im Lenken ihres Fahrzeuges sind.

Für 13 Prozent liegt das Limit bei vier Gläsern und für 9 Prozent liegen sogar fünf Gläser und mehr drin. Diese Fehleinschätzung hat fatale Konsequenzen: Pro Jahr gibt es laut BFU in unserem Land wegen alkoholisierten Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern noch immer 38 Tote und 448 Schwerverletzte. Während das Jahr über bei etwa 32 Prozent der schweren Unfälle am Abend oder frühmorgens Alkohol im Spiel ist, liegt dieser Prozentsatz während der Weihnachts- und Silvesternächte auf bedenklichen 46 Prozent. Für das BFU hat sich nichts geändert am Prinzip: „Wer fährt, trinkt nicht.“ Es gilt Verantwortung zu übernehmen für sich und andere und öffentlichen Verkehrsmittel, Taxi oder die Dienste von Nez rouge zu beanspruchen. Wenn das nicht möglich ist, bleibt das Übernachten bei Freunden.

Quelle: bluewin news