Neue Eignerstrategie für die Elektrizitätswerk des Kantons Schaffhausen AG

DMZ - WIRTSCHAFT ¦

Der Regierungsrat des Kantons Schaffhausen hat die aus dem Jahr 2006 stammende und 2015 konkretisierte Eignerstrategie für die Elektrizitätswerk des Kantons Schaffhausen AG (EKS) überprüft und überarbeitet. Die angepasste und zukunftsweisende Eignerstrategie für die EKS hat er am 7. Januar 2020 beschlossen. Analog der Eignerstrategie für die Spitäler Schaffhausen wird dem Kantonsrat die Eignerstrategie der EKS im Rahmen einer Orientierungsvorlage zur Kenntnis gebracht.

Neue, zukunftsweisende Eignerstrategie ersetzt diejenige von 2006/2015

Die bisherige Eignerstrategie des Regierungsrates für die EKS stammt aus dem Jahr 2006. Sie wurde 2015 konkretisiert. Seither hat sich das Marktumfeld verändert und der Bund hat mit der Energiestrategie 2050 neue Vorgaben in der Energiepolitik eingeführt. Im Weiteren hat der Regierungsrat 2018 die Ziele und den strategischen Rahmen der kantonalen Energiepolitik für die Periode 2018 bis 2030 definiert. Der Kantonsrat hat im Juni 2018 davon Kenntnis genommen. Darauf basierend wurde in enger Zusammenarbeit mit dem renommierten Spezialisten für Corporate Governance, Prof. Dr. Roland Müller, Titularprofessor an der Universität St. Gallen, sowie unter Einbindung der Geschäftsprüfungskommission (GPK), des EKS-Verwaltungsrates sowie der Minderheitsaktionärin, der EKT Holding AG, eine neue und zukunftsweisende Eignerstrategie für die EKS erarbeitet. Dem Regierungsrat kommt dabei die Funktion des Eigners und damit die Vertretung des Kantons Schaffhausen als Eigentümer bzw. Mehrheitsaktionär zu. 

Mit der Eignerstrategie werden Vorgaben an den Verwaltungsrat als oberstes Führungsorgan der EKS festgelegt. Die Eignerstrategie gibt klare Leitplanken zur Festlegung der Unternehmensstrategie und schafft die notwendige Auftragsklarheit, um im Wettbewerb erfolgreich bestehen zu können.

Eignerstrategie entspricht den Regeln von Good Corporate Governance 

Der Regierungsrat als Eigner hat alles Interesse, die EKS mit der neuen Eignerstrategie gut am Markt zu positionieren, damit sie für die Bewältigung der anstehenden Herausforderungen im liberalisierten Markt gut gerüstet ist und langfristig bestehen kann. Die Eignerstrategie soll zudem für Kunden und Lieferanten, aber auch für Aktionäre und Mitarbeitende sowie für die Schaffhauser Bevölkerung Klarheit und Sicherheit in Bezug auf die Ausrichtung und das Leistungsspektrum der EKS bieten. Oberste Priorität hat die Versorgungssicherheit. Darüber hinaus sind in der Eignerstrategie Aussagen zu den versorgungspolitischen Zielen, den wirtschaftlichen Zielen (inkl. finanziellen Zielsetzungen), den sozialen Zielen inklusive Kommunikation, zur Qualitätssicherung, zum Risikomanagement und zur Wahrnehmung der Aufsichtsfunktion des Regierungsrats gegenüber dem Verwaltungsrat enthalten. 

Die EKS soll sich in den Geschäftsfeldern Netz, Netzdienstleistungen, Energievertrieb, Energiedienstleistungen sowie dezentrale Energieerzeugung bewegen und entsprechende Unternehmensstrategien entwickeln. Chancen sollen dort genutzt werden können, wo wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll, und gleichzeitig sollen Risiken minimiert werden. 

Der Regierungsrat hat die überarbeitete Eignerstrategie für die EKS am 7. Januar 2020 beschlossen und bringt diese analog der Eignerstrategie für die Spitäler Schaffhausen dem Kantonsrat im Rahmen einer Orientierungsvorlage zur Kenntnis.

Die Elektrizitätswerk des Kantons Schaffhausen AG (EKS)

Die EKS versorgt seit mehr als 100 Jahren rund 110’000 Menschen im Kanton Schaffhausen und den angrenzenden deutschen Gebieten zuverlässig mit Strom. Im Geschäftsjahr 2018 setzte EKS mit 108 Mitarbeitenden insgesamt 520 Mio. kWh Strom ab. Davon 58 % in der Schweiz und 42 % in Deutschland. 

Die Aktien der EKS befinden sich zu 75 % im Eigentum des Kantons Schaffhausen, zu 15 % im Eigentum der EKT Holding AG und im Umfang von 10 % hält die EKS eigene Aktien.

Quelle: Kanton Schaffhausen