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Plankton: Von Mikroplastik zu Omega-3-Fettsäuren

DMZ – WISSENSCHAFT/UMWELT ¦ Patricia Jungo ¦

 

Einige Mikroben schaffen, was kaum ein Lebewesen kann: Mikroplastik zersetzen! Mikroplastik findet man mittlerweile überall auf der Welt und so auch in Gewässern. Da es kaum einen Mikroorganismus gibt, welcher es schafft, das Mikroplastik zu zersetzen, bleibt es extrem lange in der Umwelt.

 

Laut Studien kann es Jahrzehnte und sogar Jahrhunderte dauern, bis Mikroplastik komplett abgebaut ist. Nur sehr wenige Mikroorganismen vermögen es Mikroplastik zu knacken. Dabei schaffen es bestimmte Arten von Plankton und Algen aus dem Mikroplastik Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren zu produzieren. So berichtet es eine neue Studie, welche in der Fachzeitschrift Scientific Reports veröffentlicht wurde. In drei Experimenten, welche vom finnischen Forschungsteam durchgeführt wurden, versuchte man den Werdegang von Polyethylen in der aquatischen Nahrungskette nachzuvollziehen.

 

Ziel dabei war gemäss Mitteilung von Hauptautor Sami Taipale, festzustellen, ob Mikroben, welche komplexe, humose Stoffe zersetzen können, es ebenso schaffen Mikroplastik abzubauen. Wasser, in dem Mikroorganismen lebten, wurde mit Mikroplastik, das kleiner als 100 Mikrometer war, versetzt. Die Vermutung der Wissenschaftler konnte auf diese Weise bestätigt werden. Die Zersetzung des Plastiks gelang in humushaltigem Wasser viel besser als in frischem. Gewisse Algen und Plankton wandelten den so veränderten Kohlenstoff anschliessend in Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren um und fügten ihn in deren Zellmembranen ein. Mikroplastik, versetzt mit Wasser, führte so zum Wachstum der Organismen. Bei früheren Experimenten zeigte sich aber, dass das Mikroplastik den Tod von Mikroorganismen nach sich zog. Für die Autoren liegt der Grund dafür bei der Abwesenheit von Bakterien in den Experimenten. Die Bakterien zersetzen zuerst das Mikroplastik und bedecken seine Oberfläche. So wird der Kontakt von allfälligen giftigen Zusatzstoffen mit den anderen Mikroorganismen vermieden. Damit Mikroplastik umgewandelt werden kann, ist also jedes Glied der Nahrungskette wichtig.

 

 

Quelle: higgs.ch


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