· 

Die Schweiz bei Korruptionsbekämpfung nicht unter den ersten drei...

TransparenzinitiativeBürgerliche Politiker wollen Geldquellen nicht offenlegen
TransparenzinitiativeBürgerliche Politiker wollen Geldquellen nicht offenlegen

DMZ – POLITIK/WIRTSCHAFT ¦ Patricia Jungo ¦

 

Wenn es um Korruption im öffentlichen Sektor geht, hat sich unser Land im letzten Jahr nicht von der Stelle bewegt. Die entsprechende Punktzahl hat sich nicht verändert, die Schweiz schafft es aber auch nicht unter die ersten drei. Im internationalen Korruptions-Ranking von Transparency International steht die Schweiz mit 85 von 100 Punkten positiv da.

 

Die gute Punktzahl allein hat aber nicht gereicht, um auf dem Podest zu bleiben. Unser Land belegt nun gemeinsam mit Schweden und Singapur den vierten Rang. Auch wenn Dänemark, Neuseeland mit 87 Punkten und Finnland mit einem Punkt weniger die Nase vorne haben, ist auch bei ihnen der Weg zur 100-prozentigen Integrität noch weit. Seit dem Jahre 2012 konnte man bei 22 Ländern Verbesserungen feststellen und bei 21 ist die Situation in Sachen Korruption im öffentlichen Sektor schlechter geworden. Vier der G7-Nationen haben im vergangenen Jahr sogar Punkte eingebüsst. Es sind dies Frankreich und USA (beide auf Rang 24), sowie Kanada und Grossbritannien. Transparency International berichtete am Donnerstag, es sei zu bedauern, dass die Schweiz zwar ein gutes Resultat aufweise, sich aber an Ort und Stelle bewege. In der Politikfinanzierung, beim Schutz vor Whistleblowern, bei der Bekämpfung der Geldwäscherei und bei der Bestechung in Privatwirtschaft und Sport seien noch erhebliche Defizite bei der Transparenz vorhanden. Dabei handle es sich um Bereiche, die im Corruption Perceptions Index (CPI) gar nicht figurieren würden.

 

Konkrete Chance zur Besserung

Doch Abhilfe ist möglich. «Die Politik hat 2020 die Chance, mit der Whistleblowing-Vorlage, der Revision des Geldwäschereigesetzes und der eidgenössischen Transparenzinitiative einige dieser gewichtigen Mängel anzugehen und konkrete Verbesserungen zu erzielen», sagt Martin Hilti, Geschäftsführer von Transparency International Schweiz.

Der CPI 2019 der Anti-Korruptionsorganisation Transparency International erfasst die Korruptionswahrnehmung für den öffentlichen Sektor von 180 Ländern. Er offenbart gemäss Mitteilung ein düsteres Bild: «2019 hat die Korruptionsbekämpfung weltweit keine Fortschritte gemacht; nach wie vor erreichen zwei Drittel aller Länder im CPI nicht einmal 50 von maximal 100 Punkten». Der Durchschnitt aller Länder liegt bei 43.

Als Region schneidet Westeuropa am besten ab, am schlechtesten platziert sind die Regionen Subsahara-Afrika sowie Osteuropa und Zentralasien. Die beiden Amerikas sowie Asien bilden das Mittelfeld. Schlusslichter sind Somalia mit 9, Südsudan mit 12 und Syrien mit 13 Punkten.


Meistgelesener Artikel

Jeden Montag wird jeweils aktuell der meistgelesene Artikel unserer Leserinnen und Leser der letzten Woche bekanntgegeben.


Unterstützung

Damit wir unabhängig bleiben, Partei für Vergessene ergreifen und für soziale Gerechtigkeit kämpfen können, brauchen wir Sie.


Mein Mittelland

Menschen zeigen ihr ganz persönliches Mittelland. Wer gerne sein Mittelland zeigen möchte, kann dies hier tun
->
Mein Mittelland



Ausflugstipps

In unregelmässigen Abständen präsentieren die Macherinnen und Macher der Mittelländischen ihre ganz persönlichen Auflugsstipps. 


Rezepte

Wir präsentieren wichtige Tipps und tolle Rezepte. Lassen Sie sich von unseren leckeren Rezepten zum Nachkochen inspirieren.


Persönlich - Interviews

"Persönlich - die anderen Fragen" so heisst unsere Rubrik mit den spannendsten Interviews mit Künstlerinnen und Künstlern.


Kommentar schreiben

Kommentare: 0