Caritas-Forum - Soziale Gerechtigkeit im Fokus

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Das alljährlich im Januar durchgeführte Caritas-Forum widmet sich in diesem Jahr einem aktuellen gesellschaftspolitischen dringenden Thema. Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Politik und dem Sozialbereich diskutieren in Referaten und in Podiumsgesprächen Strategien und Lösungsansätze für eine sozial gerechte Politik. Eine Politik die immer mehr im Argen liegt. Dies ist dem Umstand geschuldet, das nicht betroffene die Politik machen - ein Dilemma.

Forum 2020: Die Sozialhilfe ist unverzichtbar!

Die Sozialhilfe ist unter Druck geraten: In einigen Kantonen sind Vorstösse hängig, die auf die Kürzung des Grundbedarfs abzielen. Eine beängstigende Entwicklung. Wie konnte es soweit kommen? Die Angriffe auf die Sozialhilfe sind nicht nur finanzieller Natur; es werden auch laufend die Grundrechte von Sozialhilfebeziehenden eingeschränkt. Ein Unding, das nicht weiterhin akzeptiert, bzw. hingenommen werden darf. Das Forum 2020, die sozialpolitische Tagung von Caritas Schweiz, widmet sich diesen brisanten Entwicklungen, fragt zugleich nach den Schwächen im heutigen System und debattiert Reformvorschläge.

"Das Eröffnungsreferat wird Prof. Dr. Jean-Pierre Tabin halten. Der Soziologe von der Hochschule für Sozialarbeit HES-SO in Lausanne spricht über den Umgang mit Armut in der Schweiz gestern und heute.  Der Rechtsanwalt Dr. Pierre Heusser zeigt anschliessend auf, wie Armutsbetroffene einzig aufgrund ihrer sozialen Stellung vor dem Gesetz zunehmend schlechter gestellt werden, ohne sich dagegen wehren zu können."

Betroffenen mehr Handlungsspielraum zu geben statt sie zu bevormunden

Was muss in der Organisation und Struktur der Sozialhilfe konkret ändern, um sie besser im System der sozialen Sicherheit zu verankern? Prof. Dr. Michelle Beyeler, Dozentin für Sozialpolitik an der Berner Fachhochschule, plädiert dafür, in der Sozialhilfe den Betroffenen mehr Handlungsspielraum zu geben statt sie zu bevormunden.

"Prof. Dr. Ruth Gurny vom Thinktank «Denknetz» wird erläutern, wie ein radikaler Umbau ausschauen könnte, der das ganze System der sozialen Sicherheit einbezieht. Die Soziologin präsentiert ein vom «Denknetz» ausgearbeitetes Modell, das veränderten gesellschaftlichen Realitäten besser gerecht wird: die Existenzsicherung für alle, die sich am Prinzip der Ergänzungsleistungen orientiert, bestehende Rechtsungleichheiten beseitigt und dem Sozialhilfewettbewerb nach unten einen Riegel schiebt.

Es stellt sich immer auch die Frage, wie präventiv der Abhängigkeit von Sozialhilfe entgegengewirkt werden kann. Dr. Christoph Eymann, Präsident der Schweizerischen Konferenz für Sozialhilfe SKOS, zeigt auf, wie Bildung als Armutsprävention mehr Gewicht erhält.

Zum Abschluss werden Aspekte zur Zukunft der Sozialhilfe in einem Podiumsgespräch vertieft."

Einmal mehr bleibt zu hoffen, dass sich im Anschluss dann auch wirklich etwas zum Besseren entwickelt. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Quelle: caritas.ch