Paris – Konkrete Schritte im Kampf gegen Abfall

DMZ – INTERNATIONAL ¦ Patricia Jungo ¦

Das französische Parlament hat mit Zustimmung von Senat und Nationalversammlung ein recht umfassendes Gesetz gegen Müll verabschiedet. Ab 2022 ist es verboten, nicht verkäufliche Textilien und Hygieneartikel zu vernichten. Diese müssen gespendet oder recycelt werden. Ein weiterer Schritt in Richtung Abfallbekämpfung besteht in der Abschaffung von Kassenzetteln für kleine Summen für die Fälle, wo die Kunden diese nicht ausdrücklich verlangen.

Geplant ist mit dem «Gesetz gegen Verschwendung» auch ein neues Label für die «Reparierbarkeit» elektronischer Geräte wie Waschmaschinen, Fernseher und Handys. So will die Regierung dagegen vorgehen, dass wie anhin 60 Prozent der Geräte mit einem Defekt einfach auf dem Müll landen. Ein weiteres grosses Problem ist auch in Frankreich der Plastikberg. Frankreich will nun konkreter dagegen vorgehen. Für Schnellrestaurants heisst dies zum Beispiel, dass ab 2023 nur noch wiederverwendbare Verpackungen und Besteck benutzt werden dürfen. Für das allgemein Aus für die Wegwerfverpackungen braucht es jedoch noch etwas länger Zeit.

Vorgesehen ist dies ab 2040. Was die Abschaffung der Kassenzettel für kleine Beträge betrifft, wird diese schrittweise eingeführt werden. Ab September 2020 soll die Regelung für Beträge bis 10 Euro gelten, ab Januar 2021 dann bis 20 Euro. Wie das Parlament berichtet, werden in Frankreich jedes Jahr mehrere zig Milliarden einfacher Kaufnachweise, die keine Rechnung darstellen, herausgegeben. Für die Supermärkte bedeutet dies, dass jedes Jahr 10'600 Rollen Papier verbraucht werden, was etwa der Entfernung zwischen Paris und Montpellier entspricht. Viele Händler werfen diese von den meisten Kunden unerwünschten Belege oft nach einigen Sekunden in den Abfall.

Quelle: srf news