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Roger Federer unterliegt Djokovic bei Australian Open

Novak Djokovic
Novak Djokovic

DMZ - SPORT ¦ Matthias Walter ¦

 

Novak Djokovic und Roger Federer haben eine sehr lange Historie auf den Center Courts dieser Welt. Beide trafen letzte Nacht - im Halbfinale der Australian Open - nicht das einzige Mal innerhalb ihrer Karriere aufeinander - und vielleicht werden sie sich auch in Zukunft weiter duellieren. Beide zählen seit vielen, vielen Jahren zu der absoluten Weltklasse im Tennis. Gemeinsam mit beispielsweise Rafael Nadal und Andy Murray dominieren sie diesen Sport seit nun deutlich mehr als eine Dekade.

 

Der erste Satz lief für Federer eigentlich recht gut. Das Publikum erfreute sich attraktiver Ballwechsel, wo sich der mittlerweile 38-jährige Schweizer mit einigen Varianten meist schlagkräftig durchsetzen konnte. Federer brachte zu Beginn direkt sein Aufschlagspiel durch und "breakte" direkt im Anschluss den in der Weltrangliste auf Platz 2 geführten Serben Djokovic. Wenig später lag "FedEx" - wie Roger Federer gerne gennant wird - bereits mit 4 zu 1 in Führung. Beim Stand von 2 zu 5 erholte sich Djokovic - Vorjahressieger der Australian Open - jedoch und "rebreakte" Federer. In Satz Eins sollte es also zum Tiebreak kommen, wo der 32-jährige Serbe mit 3 zu 0 und schließlich 7 zu 1 kurzen Prozess machte.

 

Der erste Satz war aus Sicht des angeschlagenen Schweizers also keineswegs schlecht verlaufen, sieht man vom klar verlorenem Tiebreak ab. Für Djokovic war es mitten in Satz Eins eine entscheidende Wende - der psychologische Vorteil war nun mit Gewinn dieses knappen Satzes auf seiner Seite. Einen Vorteil, den er liebend gerne für sich verbuchte - so gab er nach dem Match zu, er sei am Anfang "sehr nervös gewesen".

 

Beim Stande von 5 zu 4 im zweiten Satz (beide brachten ihre Aufschlagspiele mehr oder weniger souverän durch) erspielte sich Djokovic dann einen Breakball, den er direkt nutzte - zum Endstand von 6 zu 4. Der zweite Satz ging somit auch an den Serben - und Federer brauchte nun - auch vom Verletzungspech begleitet - eines dieser großen 5-Satz-Wunder, das in der Tenniswelt jedoch nicht allzu selten vorkommt, allerdings mit einem enormen Kraftaufwand verbunden ist, kombiniert mit einem Bärenwillen.

 

Der 32-jährige Serbe eröffnete den dritten Satz mit einem souveränen Aufschlagspiel zur Führung. Der "Maestro" (ein weiterer Spitzname des Schweizers Federer) brauchte mehr Mühe, um in der Folge auszugleichen. Beim Spielstand von 3 zu 2 zu Gunsten Djokovics konnte sich der in Belgrad geborene Publikumsliebling dann einen weiteren Breakball erspielen, den er abermals ausnutzte. 4 zu 2, Break vor im Dritten, da kann so schnell nichts mehr anbrennen. Und der hochtalentierte Djokovic ließ dies auch nicht mehr zu. Bei 5 zu 3 und 40-30 gab es den ersten Match-Point für den 1.88 m langen Serben. Es passte zu der in diesem Match spielerischen Konsequenz von Novak Djokovic, dass gleich der erste Matchball gefruchtet hat - Federer schlug den gelben Filzball ins Netz, das Halbfinal-Spiel war beendet. Und Djokovic im Finale!

 

Wie es für Roger Federer - wahrscheinlich Lieblingssportler der meisten Schweizer - nun weitergeht, wird die nähere Zukunft aufschlüsseln. Ob er sich die (bzw. "seine") Events in Halle und Wimbledon entgehen lässt, darf äußerst stark bezweifelt werden. Der Routinier, der auch "King Roger" genannt wird, braucht sich in der Sportwelt ohnehin vor niemanden zu verstecken. Er ist schon jetzt mit 20 Grand-Slam-Siegen der erfolgreichste Tennisspieler aller Zeiten. Mit 1237 Siegen zu lediglich 270 Niederlagen hat sich Federer sein eigenes Denkmal gesetzt. Es gibt kaum einen Sportler, der international so anerkannt ist wie der stets faire und respektvolle Schweizer - denn nicht nur auf den Tennisplätzen hat er eine grandiose Figur gemacht. Auch bei Charity-Aktionen und seiner Roger-Federer-Foundation ist er stets ein Mann von Weltklasse-Format.

Novak Djokovic konnte in seiner Karriere bislang 16 (!) Grand-Slam-Turniere für sich entscheiden und dabei über 140 Millionen Dollar Preisgeld einstreichen (Sponsorengelder ausgeklammert). Sein Finalgegner der diesjährigen Australian Open wird aktuell zwischen dem Österreicher Dominic Thiem (Nr. 5 in der Welt) und dem Deutschen Alexander Zverev (Rang 7 in der Weltrangliste) ermittelt.

 

Djokovic, der zweifelsfrei zu den besten Tennisspielern aller Zeiten gehört (wenn nicht der beste - zusammen mit Federer), schickt sich an, den Grand-Slam-Titel bei den Australian Open bereits zum achten Mal zu gewinnen. Im Jahr 2008, in den Jahren 2011 bis 2013, 2015, 2016 und 2019 konnte er sich die Siege des prestigeträchtigen Auftaktturniers bereits sichern. Weltrekord! Die Tenniswelt darf gespannt sein, ob er am Sonntag einen weiteren Titel hinzufügt. Welch eine fabelhafte Karriere!


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