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Allein in der Schweiz wachsen 100'000 Kinder bei suchtkranken Eltern auf

Plakat zur Aktionswoche für Kinder von suchtkranken Eltern (Bildquelle: Sucht Schweiz)
Plakat zur Aktionswoche für Kinder von suchtkranken Eltern (Bildquelle: Sucht Schweiz)

DMZ - SOZIALES ¦ Marco Perroulaz ¦

 

Diese Woche führt die ›Stiftung Sucht Schweiz‹ eine nationale Aktionswoche durch unter dem Motto: Wie können wir Kinder von suchtkranken Eltern unterstützen?

In der Schweiz wachsen schätzungsweise 100'000 Kinder in einem Elternhaus auf, das von Alkohol oder anderen Substanzen schwer belastet ist. Diese Kinder verschweigen ihre Not aus Loyalität zu den Eltern, sie sind aber oft einsam und leiden massiv unter der Situation.

 

Wenn ein Elternteil alkoholabhängig ist, leidet die ganze Familie darunter. Für die Kinder bedeutet dies oftmals, dass das Familienklima angespannt, konfliktbeladen und unberechenbar ist. Sie sind täglich mit Angst, Scham, Schuldgefühlen, Unsicherheit und nicht zuletzt mit Isolation konfrontiert.

Kinder von alkoholabhängigen Eltern sind besonders gefährdet, später selbst zu erkranken. Im Vergleich zu Kindern aus Familien, die keine Suchtproblematik aufweisen, haben diese Kinder ein bis zu sechsmal höheres Risiko, eine Sucht zu entwicklen, hinzu kommt ein erhöhtes Risiko für weitere psychische Erkrankungen.

 

Kinder aus suchtbelasteten Familien lieben ihre Eltern und wollen sie schützen. Umgekehrt wollen auch suchtkranke Eltern gute Eltern sein und verheimlichen aus Angst und Scham ihre Probleme Deshalb bleibt die schwierige familiäre Situation meist geheim und die Kinder tragen die Last dieses Geheimnisses während der ganzen Kindheit. Ihr Leiden wird deshalb oft nicht erkannt.

Mit dieser zum zweiten Mal von Sucht Schweiz koordinierten nationalen Aktionswoche soll das Tabu gebrochen und die Öffentlichkeit für die Situation und die Bedürfnisse dieser Kinder sensibilisiert werden. Aber was konkret kann getan, wie kann diesen Kindern geholfen werden?

In dieser Aktionswoche wird auch der Fokus darauf gelegt, was Aussenstehende bieten können, je nach Situation und Rolle der Person, und wo möglich auch in Absprache mit den Eltern. Zahlreiche Organisationen in zwölf Kantonen führen hierzu mehr als drei Dutzend öffentlichkeitswirksame Aktionen durch. Kampagnenbotschafter sind der Radio- und Fernsehjournalist Jean-Marc Richard für die Westschweiz und die Filmemacherin Ursula Brunner für die Deutschschweiz. Ehemalige Betroffene stellen ihre Berichte zur Verfügung und verschiedene Fachleute beraten aktuell Betroffene.

 

Die Aktionswoche ist Teil einer internationalen Bewegung: Verschiedene Länder wie Deutschland, Grossbritannien und die USA führen seit mehreren Jahren in der Woche um den Valentinstag eine solche Aktionswoche durch. In der Schweiz führen zahlreiche Organisationen aus zwölf Kantonen in ihrer Region öffentlichkeitswirksame Aktivitäten durch. Die Liste der Aktivitäten und der Organisatoren finden sich unter nachstehendem, weiterführende Infos unter den weiteren Links:


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