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Vielleicht wurde gar ein Krieg entschieden durch den Jahrhundert-Trick von CIA und BND - die Schweiz mittendrin...

Dem Bericht zufolge waren BND und CIA ab 1970 jeweils zur Hälfte Eigentümer der Schweizer Firma Crypto AG.  (Foto: imago images / Schöning)
Dem Bericht zufolge waren BND und CIA ab 1970 jeweils zur Hälfte Eigentümer der Schweizer Firma Crypto AG. (Foto: imago images / Schöning)

DMZ - INTERNATIONAL ¦

 

 

Einmal mehr, in einem unrühmlichen Kapitel der Geschichte, spielt die Schweiz (zumindest einige Schweizer) eine führende Rolle. Die Schweizer Firma liess sich einfach kaufen, damit die Kommunikation anderer Staaten belauscht werden konnte, auch wenn diese eigentlich abhörsicher waren. Die nötige Verschlüsselungstechnik war vorhanden, dank der Schweizer Firma Crypto AG. Diesen Plan haben BND und CIA laut einem Bericht gemeinsam umgesetzt - und gelangten damit an hochbrisante Daten aus verfeindeten Diktaturen.

 

Die neuste Geheimdienst-Affäre rund um Crypto

Cryptoleaks kurz erklärt

Die CIA, der BND, manipulierte Chiffrier-Geräte einer Zuger Firma in der neutralen Schweiz, über hundert ausspionierte Staaten und das über Jahrzehnte.  Hunderttausende geheime Nachrichten zwischen Regierungsstellen, Behörden, Botschaften oder militärischen Stellen wurden systematisch abgefangen. Dies war möglich dank der Firma Crypto, die an über 100 Regierungen Verschlüsselungsgeräte verkaufte.

Diese Chiffriergeräte waren so manipuliert, dass die beiden Geheimdienste alles abhören konnten.

Denn: Neu geleakte Geheimdienst-Dossiers belegen, dass die Crypto AG 1970 von der CIA und dem BND gekauft worden war – verschleiert über eine Stiftung in Liechtenstein. Das zeigen Recherchen der «Rundschau», dem ZDF und der «Washington Post».

Mit Hilfe der abgehörten, vermeintlich verschlüsselten Kommunikation etlicher Staaten wurde die Weltpolitik beeinflusst, so z.B. die Camp-David-Verhandlungen 1979.

Aufgrund der Recherchen leitete der Bundesrat nun eine Untersuchung ein.

Das Wirtschaftsdepartement sistierte die Generalausfuhrbewilligung für Crypto-Geräte.

 

Es könnte einer der grössten und folgenreichsten Geheimdienst-Tricks der Geschichte sein: Der deutsche Bundesnachrichtendienst (BND) und der US-Geheimdienst CIA haben Medienberichten zufolge über Jahrzehnte mehr als 100 Länder ausspioniert. Die Medien werteten demnach rund 280 Seiten an bisher unveröffentlichten Dokumenten aus, die von führenden BND- und CIA-Mitarbeitern über die von 1970 bis 1993 laufende Operation verfasst wurden. "Diplomatische und militärische Verkehre vieler wichtiger Länder der Dritten Welt, aber auch europäischer Staaten (...) konnten (...) flächendeckend mitgelesen werden", heisst es demnach in den Unterlagen. Die sogenannte Operation Rubikon werde als "eine der erfolgreichsten nachrichtendienstlichen Unternehmungen der Nachkriegszeit" bezeichnet.

 

 

Dem Bericht zufolge waren BND und CIA ab 1970 jeweils zur Hälfte Eigentümer der Schweizer Firma Crypto AG. Das Unternehmen stellte demnach Verschlüsselungstechnik für abhörsichere Kommunikation her und verkaufte diese weltweit. Die Kunden hätten nicht gewusst, dass BND und CIA die Technik manipulieren liessen.

 

Wissen über Menschenrechtsverletzungen

Die Dokumente belegten ausserdem zum ersten Mal, dass BND und CIA frühzeitig über den Sturz des chilenischen Präsidenten Salvador Allende 1973 und schwere Menschenrechtsverletzungen durch die argentinische Militär-Junta informiert gewesen seien. Von Deutschland und den USA weitergeleitete entschlüsselte Funksprüche der argentinischen Marine hätten ausserdem 1982 entscheidend zum Sieg Großbritanniens im Falklandkrieg beigetragen.

Der BND habe diese Zusammenarbeit mit der CIA aber 1993 beendet.

 

 

Quelle: ntv.de, SRF


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