DMZ – SOZIALES/GESELLSCHAFT ¦ Patricia Jungo ¦
Schon zweieinhalb Jahre ist es her: Nachdem die 13-jährige Céline aus Spreitenbach monatelang von einem 14-jährigen Knaben und dessen Ex-Freundin über die sozialen Medien gemobbt worden war, beging sie Selbstmord. Célines Eltern haben den Strafbefehl angefochten und verlangen, dass der Knabe härter bestraft wird.
Weiter fordern sie einen Gesetzesartikel für Cybermobbing. Ende Februar kommt der Fall wieder vor Gericht. In der Schweiz besteht noch kein Gesetz gegen Cybermobbing und demnach auch kein solcher Strafbestand. In unserem Nachbarsland Österreich wurde ein Gesetzesartikel für Cybermobbing 2016 eingeführt. Jedes Jahr kommt es in etwa 300 Fällen zur Anzeige. Die Experten in der Schweiz sind sich nicht einig. Kriminalitätsexperte Dirk Baier findet einen solchen Artikel begrüssenswert und betont, wie wichtig es sei, auch online Verantwortung zu übernehmen. Martin Steiger, Experte für Recht im digitalen Raum, sieht für einen neuen Straftatbestand keinen Bedarf. Er sagt, die Hoffnung mit einem schärferen Gesetz Straftaten zu verhindern, werde meist enttäuscht.
Quelle: Freiburger Nachrichten
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