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Roger "National" Federer gerät immer mehr unter Beschuss

DMZ - Gesellschaft / Leben ¦

 

"Es scheint, dass das Goldene Kalb langsam zur Schlachtbank geführt wird", schreibt ein erzürnter User. "Zuerst Kinderarbeit mit Nike weltweit promoten und nun Geschäfte mit Kriminellen und Umweltsündern", ein anderer.

Durchstöbert man die Kommentarspalten, häufen sich solche Kritiken fast täglich. Nun sind auch Klimastreikende extrem sauer auf Roger Federer. Ihrem Ärger machen sie auf Twitter, Facebook & Co. unter dem Hashtag #RogerWakeUpNow Luft. Wird Roger davon wirklich wachgerüttelt? Man wird es sehen.

 

"In der Tat lässt sich Roger Federer scheinbar auf jeden Deal ein, Hauptsache er bringt Kohle" wird vielerorts moniert. Aber dass er nach dem Konzern NIKE (u.a. Kinderarbeit) nun als der Schweizer Werbebotschafter für Credit Suisse auftritt, die seit geraumer Zeit in der Kritik steht, ist für viele nicht tragbar und auch nicht akzeptabel. Dafür, dass sie weiterhin durch Investments in fossile Energien Geld verdient.

 

Einige Sponsoren von Roger Federer im Überblick

 

Nike

Seit den 1970er Jahren bis in die Gegenwart ist Nike mit Vorwürfen von Menschenrechts-organisationen an den Arbeitsbedingungen in seinen Fabriken konfrontiert. Einer Studie zufolge arbeiteten 2005 rund 650 000 Menschen in Partner-Fabriken für Nike, vorwiegend in Südostasien. In bis zu 50 Prozent der Betriebe war der Zugang zu Toiletten und Trinkwasser während der Arbeitszeit beschränkt. In mehr als der Hälfte der 700 Fabriken betrug die Arbeitszeit mehr als 60 Stunden pro Woche und in jeder vierten Fabrik wurde weniger als der vorgeschriebene Mindestlohn gezahlt. Das Unternehmen wird unter anderem im Schwarzbuch Markenfirmen der Ausbeutung, Kinderarbeit und anderer Missstände in Zulieferbetrieben bezichtig. Dass Federer trotz dieser Tatsachen als Botschafter der Marke sein Saubermann-Image behalten konnte, erstaunt.

 

Uniqlo

Die Nichtregierungsorganisation Public Eye macht mobil gegen den Maestro. Konkret: Seit 2015 warten 2000 entlassene indonesische Näherinnen, die Kleider für Uniqlo und andere Unternehmen fertigten, auf 5,5 Millionen Dollar Entschädigung. Meldungen über unmenschliche Arbeitsbedingungen, Massenentlassungen und ausstehende Löhne der Uniqlo-Näherinnen in China und Indonesien verklingen hierzulande unkommentiert.

 

Rolex

In einem Bericht von Human Rights Watch schneidet die Schweizer Luxusmarke Rolex nicht gut ab. Ihre Edelsteine stammen aus fragwürdigen Minen. Die NGO schätzt, dass weltweit rund 40 Millionen Menschen in Bergwerken arbeiten, in denen Kinderarbeit, Menschenhandel und Umweltschäden, unter anderem durch die Verwendung von Quecksilber, an der Tagesordnung sind.

 

Barilla

Ende September 2013 kam es zu Boykottaufrufen gegen Barilla, weil deren Chef Guido Barilla in einem Radio-Interview mit dem italienischen Sender Radio24 sagte: „Wir werden keine Werbung mit Homosexuellen schalten, weil wir die traditionelle Familie unterstützen. Wenn Homosexuellen das nicht gefällt, können sie Pasta eines anderen Herstellers essen.“ Er betonte, sein Unternehmen unterstütze ausschließlich die „heilige Familie“

 

Auch seine Sponsoren Rimowa (Produktion in China) oder der Privatjet-Betreiber Netjet (Umweltbelastung) stehen in der Kritik. Egal welchen Sponsoren man anschaut, der Roger Federer unterstützt: Keiner ist ohne Makel. 

 

Trotzdem bleibt Roger Federer ist ein skandalfreier und weltweit geschätzter Sympathieträger. Es scheint, dass man nicht überall mit gleichen Ellen misst.

 

 

Quellen: Handelsblatt ¦ Spiegel ¦ Queer ¦ SRF ¦ 


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