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Opfer von Straftaten suchen vermehrt Rat

DMZ - SOZIALES - Patricia Jungo ¦

 

Opfer von Straftaten suchen in der Schweiz immer häufiger Beratung. Die entsprechenden Zahlen sind erneut gestiegen: 2018 führten die Opferhilfestellen 41'540 Beratungen durch, im Vorjahr waren es rund 38'800. Seit 2000 kommt dies fast einer Verdreifachung gleich. Dies zeigen Zahlen, die vom Bundesamt für Statistik (BFS) veröffentlicht wurden. Jede Person, welche durch ein Delikt in ihrer körperlichen, psychischen oder sexuellen Integrität beeinträchtigt worden ist, kann Opferhilfe in Anspruch nehmen.

 

Etwa die Hälfte der im letzten Jahr geleisteten Beratungen (19'774) folgten nach einer Körperverletzung und/oder Tätlichkeit, 585 Beratungen fanden nach einem Tötungsdelikt statt. In 13'207 Fällen waren Erpressung, Drohung und/oder Nötigung Gründe für die Beratungen. Bei 4607 Beratungen ging es um sexuelle Handlungen mit Kindern gingen und bei 4761 um sexuelle Nötigung oder Vergewaltigung. Fast immer kannten sich Opfer und Täter oder standen sogar in einer familiären Beziehung. In rund drei von vier Fällen waren es Frauen, die die Beratungsstellen aufsuchten. Auch Rat suchende Opfer von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen werden seit 2017 erfasst; diese Zahl belief sich im letzten Jahr auf 4274 oder etwa ein Zehntel aller Ratsuchenden. Mehrheitlich handelte es sich bei diesen Opfern um Männer, und in den meisten Fällen waren die nach Zwangsmassnahmen Beratenen 64-jährig oder älter. Von den 1255 Anträgen, die 2018 auf Entschädigungen und Genugtuungen eingingen, wurden 52 Prozent gutgeheissen. Mit knapp 6 Millionen Franken war die Summe der ausbezahlten Leistungen höher als im vergangenen Jahr (5 Millionen).

 

 

Quelle: admin.ch

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