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Schutzmasken- das geschmacklose Geschäft mit der Angst

DMZ – WIRTSCHAFT/GESUNDHEIT ¦Patricia Jungo¦

 

Eine Liechtensteiner Firma benutzt eine besonders geschmacklose Masche, um ihre kostspieligen Profi-Schutzmasken an den Mann oder die Frau zu bringen. Sie verbreitet bewusst Angst. So erhielt eine 83-jährige Frau aus dem Kanton Zürich Mitte Februar ein Mail von einem Online-Shop für Nahrungsergänzungsmittel.

 

Darin warnt eine 081-er Kontaktnummer vor dem Corona Virus und kündet an, dass das Virus schon bald auch bei der Mail-Empfängerin sein wird. Weiter ist im Mail der Firma Biovital zu lesen, es sei angesichts der 900 Todesfälle in China und der sich mehrenden Fälle in Europa dringend, sich mit einer Schutzmaske der FFP-Schutzklasse 2 einzudecken. Für 69.90 Franken wird auch gleich ein Zehnerpack davon angeboten mit dem Hinweis, dass der Artikel bald ausverkauft sein wird und nur noch 80 Stück vorrätig sind. Für die Frau ist es ein Rätsel, wie die Firma überhaupt ihre Mailadresse gefunden hat. Sie findet diese Verkaufstechnik, die auf Angstmacherei basiert, absolut geschmacklos.

 

Gegenüber dem SRF-Konsumentenmagazin „Espresso“ bezeichnet die Zürcherin diese Masche als inakzeptabel. „Espresso“ hat mit der Firma, welche ihren Sitz in Liechtenstein hat, Kontakt aufgenommen, um auch herauszufinden, wie viele Schweizerinnen und Schweizer dieses Mail bekommen haben, woher die Mailadressen stammen und inwiefern solche Schutzmasken überhaupt sinnvoll sind. Eine Antwort darauf wollten die Verantwortlichen nicht geben. Biovital rechtfertigt das Vorgehen lediglich damit, dass man versuche, mit bescheidenen Mitteln, also dem Restbestand an Schutzmasken, etwas gegen eine mögliche Pandemie zu tun. Patrick Mathys, Leiter Sektion Krisenbewältigung beim Bundesamt für Gesundheit (BAG) erklärt, dass eine solche Werbung zwar nicht verboten, aber nicht gerade die feine Art sei. Es werde der Angst von möglichen Kundinnen und Kunden gespielt und dies sei moralisch fragwürdig. Des Weiteren betont er, dass es sich bei diesen Masken um Profi-Atemschutzmasken für Ärzte und Pflegepersonal handelt, die für Laien wenig sinnvoll seien.

 

Man könne sogar davon ausgehen, dass solche Profi-Masken für Menschen, die mit dem Umgang damit gar nicht vertraut seien, eher ein zusätzliches Risiko bergen würden. So bestehe die Gefahr, dass es vor allem beim An- und Ausziehen zu Infektionen komme, falls man mit den Händen beispielsweise auf die Schleimhäute gerate. Daher seien diese Masken für die breite Bevölkerung nicht geeignet. Gemäss Patrick Mathys sind einfache Schutzmasken für rund 50 Rappen angebrachter, wenn diese auch nicht zuverlässig vor Infektionen schützen. Diese seien vor allem für kranke Personen gedacht, um so andere Menschen zu schützen.

 

 

Quelle: srf news


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