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Nestlé - Eine Lüge mehr aufgedeckt

Zucker, Aroma und Palmöl: foodwatch kritisiert Verbrauchertäuschung bei Nestlé-Teekapseln   •   Bildquelle: foodwatch Deutschland
Zucker, Aroma und Palmöl: foodwatch kritisiert Verbrauchertäuschung bei Nestlé-Teekapseln   •   Bildquelle: foodwatch Deutschland

DMZ - GESUNDHEIT / WISSEN ¦ Marco Perroulaz ¦

KOMMENTAR 

 

Einmal mehr wurde eine Lüge von Nestlé aufgedeckt. Die Deutsche Verbraucherorganisation ›foodwatch‹ hat die Teekapseln ›Dolce Gusto‹ von Nestlé als dreiste Verbrauchertäuschung enttarnt. Der in Plastik eingeschweisste ›Marrakesh Style Tea‹ zum Beispiel werde wie ein hochwertiger Grüntee mit Minze vermarktet – obwohl das Produkt zu mehr als 95 Prozent aus Zucker bestehe. Demzufolge sei die auf der Packungsvorderseite gross abgebildete Minze lediglich als Aroma enthalten und der namensgebende Grüntee nur als Extrakt.

 

Zudem verwende Nestlé Palmöl, was bei einem Tee vollkommen unnötig sei. Auch die Sorte ›Citrus Honey Black Tea‹  bestehe zu 67 Prozent aus Zucker, enthalte Palmöl und lediglich Aromen anstatt echtem Honig und Zitronen, kritisierte foodwatch. Ausserdem verursachten die Plastikkapseln unnötigen Verpackungsmüll. foodwatch forderte Nestlé daher auf, die Verbrauchertäuschung zu stoppen. Unter dem Namen ›Dolce Gusto‹ vertreibt Nestlé insbesondere Kaffeekapseln, aber auch Tee-Produkte. Die Zutaten im ›Marrakesh Style Tea‹: Zucker (95,5%), Grüntee-Extrakt-Pulver (3,4%), natürliches Krauseminzaroma, pflanzliche Öle (Palm, Palmkern). Kann enthalten: Milch und Soja. Preis: CHF 6.30/Packung mit 16 Kapseln »Schwer zu sagen, was bei diesem Nestlé-Mogelprodukt am meisten aufregt. Der vermeintlich hochwertige Tee ist in Wahrheit ein Zucker-Aroma-Palmöl-Gemisch, hinzu kommt ein völlig irrsinniger Verpackungsmüll. Und Nestlé lässt sich diesen Riesen-Stuss auch noch teuer bezahlen«, wettert Manuel Wiemann von foodwatch. 

 

»Der grösste Lebensmittelkonzern der Welt beweist erneut, was die Industrie am besten kann: Uns Verbraucherinnen und Verbrauchern mit haarsträubenden Irreführungen das Geld aus der Tasche ziehen. Werbelügen sind im Supermarkt leider immer noch allgegenwärtig. Und die Politik schaut seit Jahren tatenlos zu, wie das eigentlich EU-weit verbindliche Täuschungsverbot von der Lebensmittelindustrie unterwandert wird«, so Wiemann. Um gegen den alltäglichen Etikettenschwindel der Lebensmittelhersteller vorzugehen, hat foodwatch 2018 den ›Schummelmelder‹ gestartet: Auf der MitmachPlattform unter schummelmelder.de können Nutzerinnen und Nutzer Lebensmittel, von denen sie sich im Supermarkt getäuscht fühlen, mit einem Foto und einem kurzen Kommentar hochladen.

 

Mehr als 400 Produkte haben Verbraucherinnen und Verbraucher bereits über die Seite veröffentlicht. Foodwatch e. V. ist ein deutscher gemeinnütziger Idealverein [mit administrativem Sitz in Berlin], der sich mit den Rechten von Verbrauchern und der Qualität von Lebensmitteln auseinandersetzt. Der Verein wurde im Oktober 2002 in Berlin vom ehemaligen GreenpeaceGeschäftsführer Thilo Bode gegründet. (Wikipedia) Zwar hat die Börse auf diese Enttarnung reagiert. Aber die Schmerzgrenze ist für Nestlé offensichtlich noch lange nicht erreicht. Das Unternehmen fällt schon seit Jahrzehnten unangenehm auf. Nicht nur als Wasserräuber, sondern auch als Food-Täuscher.

 

Der hier kritisierte Tee ist durchaus nicht das erste Produkt des Herstellers, der selbst vor dem Zucker im Naturjoghurt keinen Halt macht. Nestlé spielen Natur und die Gesundheit der Konsumenten offensichtlich überhaupt keine Rolle, solange die Kasse klingelt. Diese aber hört nicht damit auf, solange die Konsumenten brav weiter die Produkte des Konzerns kaufen.  


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