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Mitten im Leben trotz chronischer Erkrankung

DMZ - GESUNDHEIT / WISSEN ¦

 

Seit 16 Jahren besucht Gesundheitschefin Heidi Hanselmann am Tag der Kranken jeweils im ganzen Kanton St.Gallen Patientinnen und Patienten sowie Mitarbeitende im Gesundheitswesen. Heute standen Besuche bei der Spitex Gossau, der Spitex RaJoVita in Rapperswil-Jona und an den Spitälern Linth und Walenstadt auf dem Programm. Der direkte Austausch ist für Heidi Hanselmann jedes Jahr eine wertvolle Erfahrung. Der heutige Tag hat ihr einmal mehr eindrücklich aufgezeigt, dass Menschen mit einer Krankheit oder Beeinträchtigung trotz Einschränkungen mitten im Leben stehen.

 

Dieses Jahr stand der Tag der Kranken unter dem Motto «Ich bin mehr als meine Krankheit(en)». Damit möchte der Verein «Tag der Kranken» darauf aufmerksam machen, dass Patientinnen und Patienten mit einer chronischen Erkrankung nicht über ihre Krankheit definiert werden möchten, sondern als Mensch wahrgenommen werden wollen. Eine chronische Krankheit bestimmt den Alltag massgeblich. Viele chronische Patientinnen und Patienten möchten aber so lange wie möglich ein selbstbestimmtes Leben führen, in dem die Krankheit nicht die Hauptrolle spielt. Ihnen ist es wichtig, neben den Therapien ein möglichst normales Leben zu führen mit Familie, Arbeit, Freundschaften und Hobbies. «Alle diese Dinge zu managen braucht viel Energie und ich habe grosse Hochachtung vor Patientinnen und Patienten, die trotz Beeinträchtigung mitten im Leben stehen», sagt Regierungspräsidentin Heidi Hanselmann.

 

Teil der Gesellschaft sein

In der Schweizerischen Gesundheitsbefragung 2017 bekundete ein Drittel der Bevölkerung ein dauerhaftes Gesundheitsproblem und ein Viertel der Personen in Privathaushalten waren bei ihren Alltagsaktivitäten während mindestens sechs Monaten wegen eines Gesundheitsproblems leicht oder stark eingeschränkt. Nicht immer ist dies auf den ersten Blick erkennbar, denn für die meisten kranken Menschen ist es wichtig, einen möglichst normalen Alltag zu leben und sich nicht zu isolieren. «Die heutigen Begegnungen zeigen einmal mehr, wie wichtig der Kontakt zu anderen Menschen ist. Sich getragen, geschätzt und gebraucht fühlen hat einen positiven Einfluss auf die Gesundheit», ist die Gesundheitschefin überzeugt.

 

Offen aufeinander zugehen

Am Tag der Kranken wurde Heidi Hanselmann auch dieses Jahr von Generalsekretär Donat Ledergerber begleitet. Er weist auf die wichtige Rolle der Angehörigen, der Freunde oder der Arbeitskollegen hin: «Wenn gesunde Menschen offen auf kranke Mitmenschen zugehen, wirkt das der Vereinsamung kranker Menschen entgegen. Davon profitiert die ganze Gesellschaft», sagt Donat Ledergerber. Auch das Pflegepersonal in den Spitälern und bei der Spitex hat dabei eine wichtige Funktion. Es hat oft einen guten Einblick in das Leben der Betroffenen und kann schon früh Tendenzen der Vereinsamung erkennen und gezielt entgegenwirken. Der Gesundheitschefin ist es darum ein Anliegen, dem Pflegepersonal und der Ärzteschaft für ihr grosses Engagement zu danken: «Sie alle leisten jeden Tag Grosses für kranke Menschen im Kanton St.Gallen. Ihr Engagement ist vorbildlich und dafür danke ich all jenen, die im Gesundheitswesen arbeiten», sagt Regierungspräsidentin Heidi Hanselmann.

 

Seit über 80 Jahren engagiert für kranke und beeinträchtige Menschen

Jeweils am ersten Sonntag im März findet der Tag der Kranken statt. Der Tag der Kranken wurde 1939 von der Tuberkulose-Ärztin Marthe Nicati ins Leben gerufen. Ein gleichnamiger Trägerverein organisiert seither einmal jährlich den Tag der Kranken mit dem Ziel, Gesunde und Kranke zusammenzubringen und der Vereinsamung kranker Menschen entgegenzuwirken. Ausserdem soll die Bevölkerung zu einem besonderen Thema aus dem Bereich Gesundheit und Krankheit sensibilisiert werden.

 

 

Quelle: Kanton St.Gallen


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