Berlin - Jetzt kommt der Rettomat!

DMZ – NATUR/SOZIALES/GESELLSCHAFT ¦ Patricia Jungo ¦

In Berlin gibt es seit neustem Automaten mit geretteten Lebensmitteln, die zu 40 % günstiger angeboten werden. An diesen Rettomaten lassen sich abgelaufene, aber noch geniessbare Lebensmittel zu einem sehr tiefen Preis kaufen. Der Kampf wird so dem Foodwaste angesagt und hilft gleichzeitig bedürftigen Menschen. Das Ziel ist natürlich auch, dass die Rettomaten auch den Weg in andere Städte finden.

Mit der Gründung der Start-up Sirplus wollte der 36-jährige Raphael Fellner ein Zeichen gegen die Wegwerfgesellschaft setzen. Zusammen mit seinem Team platzierte er einen Rettomat auf dem Schöneberger EUREF-Campus und einen zweiten am Bahnhof Bornholmer Strasse. An diesen beiden Standorten haben die Kunden nun ein ständig wechselndes Angebot. Es gibt Produkte, bei denen das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten ist, die Ware aber getestet und bestens essbar ist. Oft ist auch nur die Verpackung leicht fehlerhaft und aus diesem Grund war Entsorgung vorgesehen. Es gibt demnach im Rettomat auch andere Produkte als Lebensmittel wie beispielsweise Zahnbürsten. Die Preise liegen im Durchschnitt 40 Prozent tiefer als im üblichen Handel. Da lohnt es sich wirklich, die Gelegenheiten beim Schopf zu packen.

Raphael Fellner will die Lebensmittelrettung mit seinem Rettomat ins Herz der Gesellschaft bringen. In Deutschland werden jährlich etwa 13 Millionen Tonnen Nahrung weggeworfen. Da braucht es schon eine stattliche Zahl an Rettern. Auch andere Unternehmen möchten sich Sirplus anschliessen und mitmachen. Dabei sind sowohl Produzenten als auch Grosshändler und Online-Shops, die genüg übriggebliebene Waren haben, um weitere Automaten damit auszurüsten. Die Firma betreibt in Berlin auch noch vier Rettermärkte. Ende 2020 ist die erste Filiale ausserhalb von Berlin geplant. Bleibt zu hoffen, dass diese Entwicklung rasant weitergeht und sich Retter in allen Städten und auch anderen Ländern auf dem Weg machen. Sinnvoll inspirierend sind diese wunderbaren Initiativen auf jeden Fall; egal, in welchem Land sie zum Leben erweckt werden!

Quelle: www.trendsderzukunft.de