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Der Bundesrat rät zu Homeoffice und keinem Pendeln zu Stosszeiten

Alain Berset an der Pressekonferenz - Bildquelle: SRF
Alain Berset an der Pressekonferenz - Bildquelle: SRF

DMZ - BLAULICHT ¦

 

Die Öffentlichkeit wurde heute durch Bundesrat Alain Berset zum weiteren Vorgehen von Bund und Kantonen informiert. «Wir sind am Anfang der Ansteckungs-Welle».

Die Zahl der mit dem neuen Coronavirus infizierten Personen in der Schweiz steigt weiterhin an. Das Bundesamt für Gesundheit zählt bisher 210 bestätigte Ansteckungen.

 

Informationen:

 

 

Zweiter bestätigter Fall im Kanton St. Gallen

Die Staatskanzlei St. Gallen teilt mit, dass sich im Kanton St. Gallen eine zweite Person mit dem Coronavirus angesteckt habe. Es handelt sich um eine Frau aus dem Raum St. Gallen. Sie ist zu Hause isoliert, wird vom Kantonsspital betreut und befindet sich derzeit in guter gesundheitlicher Verfassung. Die Frau hatte sich über einen bereits bekannten Fall infiziert und sich deshalb aus eigenem Antrieb in Quarantäne gesetzt: Die Frau hat jeglichen Kontakt mit weiteren Personen gemieden, ihre Arztpraxis telefonisch kontaktiert und sich damit vorbildlich verhalten. Das Kantonsarztamt hat deshalb keine weiteren Personen in Quarantäne setzen müssen.

 

Pressekonferenz

Daniel Koch weist darauf hin, dass die Journalisten bei den individuellen Interviews, die der Pressekonferenz folgen werden, Distanz halten sollen. Dadurch solle eine Ansteckung des Bundesrats vermieden werden.

Zusammengefasst wurde in dieser Pressekonferenz die dringliche Aufforderung geäussert, dass die Bevölkerung über das Wochenende die Arztpraxen und Notfallstationen nicht überlastet. Die Arztpraxen und Notfallstationen müssten für Leute mit schweren Symptomen zu Verfügung stehen. Leute mit leichten Symptomen sollen sich selbst isolieren, um besonders gefährdete Personen vor einer Ansteckung zu schützen, und sich zu Hause auszukurieren. Beim Auftreten von Atembeschwerden, Husten oder Fieber soll eine medizinische Beratung zuerst telefonisch eingeholt werden.

Es gibt keinen Grund zur Entwarnung, die epidemische Welle kommt laut Bundesrat weiterhin auf die Schweiz zu.

Ab Montag gelten für die Ärzteschaft neue Regeln, und auch für die Arbeitgeber und Bevölkerung wurden Factsheets mit Verhaltensregeln aktualisiert.

 

Coronavirus-Pandemie

Alain Berset sagt, beim Coronavirus seien die Bedingungen zur Bezeichnung als Pandemie erfüllt. Allerdings sei für die Schweiz vor allem wichtig, dass eine Epidemie auf sie zukomme.

 

Schutzmasken werden an Kantone verteilt

Der Bund habe einen Vorrat von Schutzmasken, aber er schrumpfe, weil die Masken an die Kantone verteilt würden.

Die Schweiz produziere im Moment kein Schutzmaterial. Die Schweiz könne aber noch Schutzmaterial einkaufen, so Daniel Koch.

 

Selbstisolation um andere zu schützen

Wer sich zu Hause auskuriere, könne zwar Menschen im gleichen Haushalt anstecken. Aber eine Isolation aller Erkrankten – auch von jenen mit milden Symptomen – im Spital sei über lange Zeit nicht möglich, sagt Daniel Koch. Man könne nicht jeden einsperren, der einmal huste.

Wer nicht arbeiten gehe, weil er huste und Fieber habe, der müsse sich in Eigenverantwortung isolieren – einerseits von der Öffentlichkeit aber auch von der Familie.

 

Bundesrat beobachtet die wirtschaftlichen Verluste

Alain Berset erklärt, dass dem Bundesrat der Einfluss der Verbote von Massenveranstaltungen auf kulturelle oder sportliche Veranstaltungen bewusst seien. Der Bundesrat werde schnell entscheiden, wie man weiter vorgehen werde. Man könne aber nicht schon jetzt über die Verlängerung des Verbots von Massenveranstaltungen entscheiden. Denn die Entwicklung der Epidemie müsse beobachtet werden und man müsse flexibel entscheiden.

 

Empfehlungen für den Alltag

Alain Berset betont, dass Hygienemassnahmen auch dann durchzusetzen seien, wenn es schwierig sei. Er verweist auf das Unterlassen des Händeschüttelns.

Daniel Koch ergänzt, dass Stosszeiten im öffentlichen Verkehr vermieden werden sollten. Dabei sollen auch Arbeitgeber helfen, indem sie flexible Arbeitszeiten ermöglichten. Er weist jedoch auch darauf hin, dass die Ansteckungsgefahr im eigenen Haushalt am grössten sei, nicht im öffentlichen Verkehr.

 

Die internationale Lage in der Übersicht

 

Weltweit sind inzwischen über 100'000 Infektionen und mehr als 3400 Todesfälle erfasst.

  • Italien ist das Land in Europa mit den meisten bestätigten Infektionen mit dem Coronavirus – mittlerweile sind es rund 3800 Fälle.
  • In Südkorea und im Iran sind die Zahlen sprunghaft angestiegen.
  • Mehr als 55'000 Menschen weltweit haben sich nach offiziellen Angaben von der Coronavirus-Infektion erholt.

 

Quelle: SRF 


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