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Wer in einer Krisenzeit positive Berichterstattung erwartet, ist nicht realistisch - Schweizer Wissenschaftler schlagen Alarm

Schweizer Wissenschaftler schlagen Alarm
Schweizer Wissenschaftler schlagen Alarm

DMZ - BLAULICHT ¦

 

Kreise, die erwarten, dass Medien nur Positives Berichten, in einer Zeit der Krise sind nicht realistisch. Wir befinden uns in einer Krise - dies schönreden zu wollen wäre fatal! Verschiedene Epidemiologen und Infektiologen fordern für die Schweiz so schnell wie möglich drastische Massnahmen, um Verhältnisse wie in Italien zu verhindern.

Wissenschaftler kritisieren den Bundesrat scharf. Es wird von verantwortungslosem Handeln gesprochen.

 

Es gibt keinen Grund Schulen geöffnet zu lassen 

Wir bewegen uns auf eine schwere Krisensituation zu und alles, was der Bundesrat empfehle, sei, dass man in die Armbeuge niesen solle. Die Grenze sei nicht mehr das Problem, denn das Virus sei längst schon hier. Es brauche den Lockdown jetzt. Das heisst: Universitäten und Schulen sollten geschlossen und die Bewegungsfreiheit massiv eingeschränkt werden. Sonst seien wir in zwei Wochen so weit, wie Italien es bereits heute sei. Es gibt keinen einzigen Grund, wieso die Schulen weiterhin betrieben werden sollten. Schulen müssten umgehend geschlossen werden, fordern die Wissenschaftler.

 

Ein Lockdown ist eine radikale aber dringende Massnahme. Verzichte man jetzt auf radikale Massnahmen, werde später ein sehr viel höherer Preis zu bezahlen sein.Hinweisen zu diesem Artikel bei oder melden Sie uns Fehler. «Wenn man sich die Zahlen anschaut, ist die Schweiz auf dem genau gleichen Kurs wie Italien vor rund einer Woche», sagt Infektiologe und Genspezialist Jacques Fellay vom Lausanner Universitätsspital CHUV und der EPFL. Die Fallzahlen steigen exponentiell an, und die Zahlen bilden nicht einmal mehr die ganze Realität ab, weil die Ärzte in der Schweiz nicht mehr alle Verdachtsfälle testen. Die Fallzahlen liegen also vermutlich noch höher. 

 

In sozialen Medien wird allerlei Kritik laut wegen der aktiven Berichterstattung der Medien. Zahlreiche Nutzer teilen hämische bis wütende Posts und Kommentare bei Twitter, Facebook und Co., die grossflächige Berichterstattung klassischer Medien kritisieren. Viele Nutzer kritisieren hierbei eine aus ihrer Sicht unangebrachte Hysterie um das Thema. Sie unterstellen dabei etwa Medien, Politik und Wirtschaft, das Thema aus reinem Eigeninteresse grösser zu machen als es eigentlich ist. Verglichen wird die Situation etwa mit Krankheiten wie der Vogelgrippe, der Schweinegrippe oder Ebola, die trotz grosser Medienhysterie letztlich harmlos geendet seien. Und überhaupt sei das Coronavirus für gesunde Menschen letztlich kein grösseres Problem. Viele sind daher in ihren Tweets und Posts demonstrativ genervt von der aus ihrer Sicht allgegenwärtigen Berichterstattung zum Thema, die sie als Panikmache begreifen.

Dabei verweisen die Nutzer nicht selten auf andere Probleme, die aus ihrer Sicht viel dringender wären, aber durch das Coronavirus keine Aufmerksamkeit erhalten, beispielsweise Rechtsextremismus, der Klimawandel oder Migration. Das Phänomen, auf ein Thema mit dem Verweis auf die Wichtigkeit eines anderen Themas zu reagieren, nennt man Whataboutismus. 

 

Whataboutismus ist eine als unsachlich kritisierte Gesprächstechnik, die unter diesem Namen ursprünglich der Sowjetunion bei ihrem Umgang mit Kritik aus der westlichen Welt als Propagandatechnik vorgehalten wurde. Es bezeichnet heute allgemein die Ablenkung von unliebsamer Kritik durch Hinweise auf ähnliche oder andere wirkliche oder vermeintliche Missstände auf der Seite des Kritikers. Nur hilft gerade dieses Phänomen am Wenigsten - Generell und besonders in Krisensituationen.

 

Die Grenzen zu schliessen sei ein winzig kleiner Schritt, eher ein Zeichen für die Öffentlichkeit als wie für eine reale Prävention. Um eine derartige Ausbreitung wie in Italien zu verhindern gehörten die Massnahmen „drastisch jetzt , ab sofort, verstärkt", fordern Wissenschaftler und Mediziner.

 

Konkrete Forderungen

Soziale Kontakte ab sofort einschränken, Gross- und Kleinveranstaltungen untersagen,  Restaurants, Pubs, Supermärkte, Geschäfte, Apotheken mit kontingentiertem Eintritt, Abstand zwischen Personen verordnen auch in Warteschleifen, Handschuhe tragen, Mundschutz (hilft schon nach den letzten Meldungen aus China), Desinfektionsmittel bereitstellen, Forderung der Arbeitstätigkeit von zu Hause.

 

 

Quellen: Beobachter, Tagesanzeiger, Kurier


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