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Es wird eng - Derjenige mit den besseren Überlebensschancen wird bald dem, mit weniger Überlebenschancen vorgezogen werden (müssen)

DMZ - BLAULICHT / MEDIZIN / GESELLSCHAFT ¦

 

Intensivmedizin: Triage bei Engpässen

Noch haben die Schweizer Spitäler genügend Kapazitäten, um Corona-Patienten zu behandeln. Auch weil die Zahl von anderen, nicht-lebensnotwendigen Eingriffen begrenzt wurde.

Je nach Entwicklung der Corona-Epidemie könnten die Intensivstationen aber an ihre Grenzen kommen. Und dann müsste man entscheiden, wer noch mit allen Möglichkeiten behandelt werden könnte und wer nicht, schreiben die Schweizerische Akademie der medizinischen Wissenschaften und die Schweizerische Gesellschaft für Intensivmedizin in einem gemeinsamen Papier.

 

Die Ärztinnen und Ärzte sollten dann so entscheiden, dass möglichst wenige Menschen sterben oder schwer kranken. Konkret würde das bedeuten: Vorrang hätten jene Patienten, die am meisten von einer Intensivbehandlung profitieren würden. Sprich: Bei denen die Chancen, dass sie geheilt werden können, am besten sind.

Das Alter des Patienten soll alleine nicht das Kriterium sein, betonen die beiden Medizinverbände in ihren Richtlinien. Aber es könnte indirekt eine Rolle spielen, weil bei älteren Corona-Patienten das Risiko, zu sterben, höher ist.

 

Das Paper der Schweizerischen Akademie der medizinischen Wissenschaften und der Schweizerische Gesellschaft für Intensivmedizin:

 

Weil intensivmedizinische Massnahmen für alle Beteiligten sehr belastend sein können, hat die SAMW zur Unterstützung der Fachpersonen medizin-ethische Richtlinien «Intensivmedizinische Massnahmen» (2013) ausgearbeitet. Aktuell, mit dem Coronavirus (SARS-CoV-2), stehen die Intensivstationen vor ausserordentlichen Herausforderungen, die Gesundheitsfachleute sind besonders schwierigen Situationen ausgesetzt und tragen eine grosse Verantwortung.

 

Die SAMW hat deshalb die Richtlinien von 2013 mit einem Anhang zur Triageentscheidungen ergänzt.

Solange genügend Ressourcen zur Verfügung stehen, werden alle Patienten aufgenommen, die eine intensivmedizinische Behandlung benötigen, und nach etablierten Kriterien behandelt. Tritt eine Notstandssituation mit einer grossen Anzahl schwerstkranker Patienten ein, werden Rationierungsentscheide nötig. Dabei ist die Belastung für das medizinische Personal sehr hoch. Umso wichtiger ist es, dass gesamtschweizerisch vergleichbare Kriterien für die Aufnahme und den Verbleib auf der Intensivstation zur Anwendung kommen.

 

Die SAMW hat gemeinsam mit der Schweizerischen Gesellschaft für Intensivmedizin (SGI) Richtlinien ausgearbeitet, die die Basis für solche schwerwiegenden Entscheidungen bilden. Die Richtlinien ergänzen die SAMW-Richtlinien «Intensivmedizinische Massnahmen» und betreffen somit nur einen kleinen Teil der am Coronavirus erkrankten Patienten, namentlich die Gruppe der schwerstkranken Patienten, die auf eine Intensivbehandlung angewiesen sind. Covid-19-Erkrankte und andere Patienten, die intensive Pflege benötigen, werden nach denselben Kriterien behandelt.

 

 

Quellen: SRF ¦ SAMW


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