Neuen Zucker braucht der Mensch

DMZ - GESUNDHEIT / WISSEN ¦ Marco Perroulaz ¦

Zucker - das hat sich mittlerweile herumgesprochen - ist zwar wichtig für unseren Organismus, hat aber leider auch einige negative Auswirkungen. Und er macht auf seine Weise nicht minder abhängig als Tabak oder Alkohol. Aber es gibt unterschiedlichen Zucker. Schlimm ist der raffinierte Haushaltzucker. Noch schlimmer die synthetisierten Süssmittel. Natürlicher Zucker aus Beeren, Früchten und Gemüse aber ist der Gesundheit zuträglich und entscheidend für die Energieversorgung.

Zu viel raffinierter Zucker spielt eine grosse Rolle bei der Entstehung verschiedener gesundheitlicher Probleme, von Müdigkeit über Depression und Magen-/Darmprobleme und von Pilzbefall über Nervosität bis hin zu Diabetes und möglicherweise sogar Krebs.

Als Süssungsmittel noch verwerflicher sind die künstlich erzeugten Süssstoffe. Aspartam, das zwecks Verwirrung auch als E951, Assugrin-Gold, NutraSweet, Amino-Sweet, Canderel, Equal Classic, Sanecta oder Spoonfull auf dem Markt herumgeistert, ist nachgewiesenermassen1 karzinogen. Schlimmer noch ist Isoglukose, ein Produkt, das fassweise für die Lebensmittelindustrie, aber auch in amerikanischen Produkten zu uns gelangt und überwiegend aus gentechnisch verändertem Mais hergestellt wird.

Stevia und Xylit (Finnischer Birkenzucker), die ebenso ersatzweise als Süssstoffe verwendet werden und seit einigen Jahren auch bei uns angeboten werden, sind immerhin natürlicher Herkunft.

Doch jetzt kommt aus den Niederlanden ein ganz tolles, gesundes, natürliches und nachhaltiges Produkt: »Fooditive Sweetener«. Der neue, 100 Prozent pure und natürliche Süssstoff wird aus Apfel- und Birnenresten hergestellt, die anderswo als Abfall angesehen werden, und ist somit ein chemikalien- und allergenfreier Zuckerersatz.

Der jordanische »Fooditive«-Gründer und Lebensmittelwissenschaftler Moayad Abushokhedim sieht seine Mission darin, »Lebensmittelzusatzstoffe zu entwickeln, die zu einem gesünderen Körper und einer gesünderen Umwelt beitragen«, wobei die Nachhaltigkeit im Mittelpunkt steht. Im Jahr 2019 erregte Fooditive die Aufmerksamkeit der Rabobank und erhielt deren Innovationskredit.

Wiel Hopmans, KMU-Kundenbetreuer bei der Rabobank Rotterdam, würdigt das Unternehmen und sagt »Fooditive trägt zur europäischen Lebensmittelindustrie bei, indem es gesunde Alternativen zu chemischen Süssungsmitteln anbietet. Zusätzlich hilft dieses Produkt bei der Bekämpfung von Nahrungsmittelabfällen. Dies passt zu unserer Vision von Banking for Food: Rabobank will es Unternehmern in der Agrar- und Lebensmittelindustrie jetzt und in Zukunft ermöglichen, zu einer nachhaltigeren Ernährung der Welt beizutragen, und sie dabei unterstützen.«.

Fooditive entwickelt unterdessen eine ganze Reihe weiterer Produkte aus Lebensmittelzutaten, deren Einzelheiten im Laufe dieses Jahres bekannt gegeben werden. Im vergangenen Jahr begann Fooditive die Zusammenarbeit mit Rotterdam Circulair, einer Organisation, die sich der Reduzierung, Wiederverwendung und dem Recycling von Abfällen verschrieben hat und deren oberstes Ziel der Übergang von einer linearen zu einer Kreislaufwirtschaft bis 2030 ist. Fooditive spielt eine wichtige Rolle bei der Erreichung dieses Ziels, weil sein Süssstoff die seit langem bestehende Zuckerersatzindustrie aus einer grüneren, gesünderen und nachhaltigeren Perspektive verändert und herausfordert.

1 http://www.mpwhi.com/soffritti_2010_20896_fta.pdf

Quelle: ots/PRNewswire - fooditive.nl