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Coronavirus: Noch grössere Herausforderung für Menschen mit Beeinträchtigung

Bildquelle: Züriseezeitung
Bildquelle: Züriseezeitung

DMZ – GESUNDHEIT/SOZIALES ¦ Patricia Jungo ¦

 

Für die ganze Bevölkerung, die Behörden, aber ganz besonders auch für Menschen mit Behinderung stellt das neue Coronoavirus eine riesige Herausforderung dar. Im Gespräch mit SRF News gewährt John Steggerda, Leiter der kantonalen Geschäftsstelle Aargau-Solothurn von Pro Infirmis, einen Einblick in den Alltag von Menschen mit Behinderung und erklärt, in welchen Bereichen dieser von Änderungen betroffen ist.

 

John Steggerda sagt, dass sehr viele Menschen mit Behinderung zur Risikogruppe gehörten. Dies bedeute, dass nun viele Unterstützungen und Assistenzleistungen, welche sie im Alltag brauchten, infrage gestellt seien. Dies führe bei ihnen zu einer tiefen Verunsicherung in Bezug auf die Gestaltung ihres Alltags und ihre Möglichkeiten, mit ihren Mitmenschen in Kontakt zu kommen. Ihre sonst schon schwierige Situation werde durch den Coronavirus noch zusätzlich erschwert. Es treffe nicht alle in gleichem Masse. Für einige Menschen mit Behinderung sei es machbar, selber Alternativen zu suchen und zu schaffen. Man könne dabei sagen, dass sich dies für die Menschen mit physischen Beeinträchtigungen etwas einfacher gestalte als für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen. Sie hätten oft Angst oder Schwierigkeiten, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten. Das Coronoavirus verstärke diese Angst und es bestehe die Gefahr, dass sie teilweise handlungsunfähig würden. Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen könnten nicht verstehen, was genau passiere und sie benötigten zwingend Übersetzungen in einfache Sprache.

 

John Steggerda berichtet weiter, dass die meisten Institutionen in den Kantonen Aargau und Solothurn und bestimmt auch schweizweit geschlossen seien und dass es darum gehe, diese Menschen zu schützen. Die geschlossenen Institutionen würden dabei viele Angebote bieten, um den Tag zu bestreiten. Es gebe Spiele und Bastelarbeiten. So werde Berührung nach aussen möglichst vermieden und eine sinnvolle Beschäftigung angeboten. Auf die Frage von SRF News, ob man etwas von der „gemahnten“ Solidarität in der Gesellschaft zu spüren bekomme, sagt John Steggerda, dies sei mehr in seinem sozialen Umfeld zu spüren. Da würden viele Bewegungen entstehen. Viele Freiwillige hätten sich als Fahrerinnen und Fahrer beim Roten Kreuz gemeldet oder für den Mahlzeitendienst bei der Spitex. Für ihn ist so viel Solidarität wirklich etwas sehr Tolles.

 

 

 

 

Quelle: srf news


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