· 

Arzneisubstanzen in den Gewässern: Antidepressiva und Opioide im Rhein

Bildquelle: swissinfo
Bildquelle: swissinfo

DMZ – UMWELT ¦ Patricia Jungo ¦

 

Machen die Antidepressiva und Opioide, die Forschende bei einer Kläranlage, die Abwässer aus der Pharmaindustrie säubert, mit anderen 23 Arzneisubstanzeng gefunden haben, das Schwimmen im Rhein für viele Basler zu einem derartigen „Glückserlebnis“? Sie stiessen unter anderem auch auf Spuren des Rheumamittels Voltaren (Didofenac) und des Psychopharmakons Ritalin (Methylphenidat). Während drei Monaten verglichen Experten der Eidgenössischen Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz (Eawag), der ETH Zürich und eines Start-ups täglich entnommene Abwasserproben einer nur von Privathaushalten und Handwerksbetrieben gespiesenen Kläranlage mit einer, die Industrieabwässer behandelt.

 

Danach ging es zur Analyse der gefundenen aktiven Substanzen und ihrer Abbauprodukte mittels eines hochauflösenden Massenspektrometers. Es wurden klare Unterschiede festgestellt. So ist es im entsprechenden Bericht der Forschenden in der Fachpublikation «Environmental Science and Technology» zu lesen. Neben dem Nachweis der Medizinalstoffe in den Industriegewässern war auch die zeitliche Zuordnung möglich. Die von den Pharmabetrieben zyklisch während bestimmten Zeiten hergestellten Produkte waren auch genau zu diesen Zeiten in den Abwässern zu finden.

 

Die Forscher um die Doktorandin Sabine Anliker und den Umwelttechniker Heinz Singer erklären, es sei bisher sehr schwierig gewesen, die von der Pharmaindustrie ins Abwasser eingeleiteten Stoffe auch nachzuweisen, da die Details um die Produktionsprozesse der Betriebe sehr „geheim gehalten“ würden. Im Rahmen der Studie konnte der Einfluss der pharmazeutischen Substanzen auf die Umwelt nicht analysiert werden. Heinz Singer sagt, er sei jedoch sehr überrascht gewesen über die Höhe der Konzentrationen und die Tatsache, dass diese sogar noch in 100 Kilometern Entfernung messbar waren. Weiter erklärt der Umwelttechniker, die Konzentration sei so hoch, dass es sich für die Fabriken durchaus auszahlen könnte, die Prozesse so zu verbessern, dass viel mehr von diesen Stoffen im Betrieb verwertet würden. So liesse sich auch vermeiden, sie als Abwasser zu verschwenden.

 

 

 

Quelle: bluewin news ¦ swissinfo


Meistgelesener Artikel

Jeden Montag wird jeweils aktuell der meistgelesene Artikel unserer Leserinnen und Leser der letzten Woche bekanntgegeben.


Unterstützung

Damit wir unabhängig bleiben, Partei für Vergessene ergreifen und für soziale Gerechtigkeit kämpfen können, brauchen wir Sie.


Mein Mittelland

Menschen zeigen ihr ganz persönliches Mittelland. Wer gerne sein Mittelland zeigen möchte, kann dies hier tun
->
Mein Mittelland



Ausflugstipps

In unregelmässigen Abständen präsentieren die Macherinnen und Macher der Mittelländischen ihre ganz persönlichen Auflugsstipps. 


Rezepte

Wir präsentieren wichtige Tipps und tolle Rezepte. Lassen Sie sich von unseren leckeren Rezepten zum Nachkochen inspirieren.


Persönlich - Interviews

"Persönlich - die anderen Fragen" so heisst unsere Rubrik mit den spannendsten Interviews mit Künstlerinnen und Künstlern.


Inhalte von Powr.io werden aufgrund deiner aktuellen Cookie-Einstellungen nicht angezeigt. Klicke auf die Cookie-Richtlinie (Funktionell und Marketing), um den Cookie-Richtlinien von Powr.io zuzustimmen und den Inhalt anzusehen. Mehr dazu erfährst du in der Powr.io-Datenschutzerklärung.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0