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Coronavirus - Die internationale Lage in der Übersicht

Bildquelle: SRF
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DMZ – GESELLSCHAFT / LEBEN / INTERNATIONAL ¦

 

Mit gegen 165'000 Infektionen verzeichnen die USA mehr Coronavirus-Infektionen als China – und damit so viele wie kein anderes Land.

In Europa ist Italien das am stärksten betroffene Land. Die Zahl der Infektionen liegt bei über 101'700. In Spanien steigen die Zahlen auf über 94'400.

Weltweit wurden nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität bis am frühen Dienstagnachmittag (MEZ) mehr als 800'000 Infektionsfälle gezählt.

 

 

Europa

Spanien: Ab dieser Woche gilt in Spanien eine drastisch verschärfte Ausgangssperre – ein «Winterschlaf», so die Bezeichnung von Regierungssprecherin María Jesús Montero. Alle Betriebe, die keine «lebensnotwendigen» Güter produzieren, müssen bis Ostern schliessen und deren Angestellte zu Hause bleiben. Laut Johns-Hopkins gibt es in Spanien 94'417 Infizierte. Die Zahl der Todesfälle beträgt 8189.

 

Italien

Das Nachbarland zählt nach offiziellen Zahlen nach wie vor am meisten wegen des Coronavirus verstorbene Personen – über 11'500 sind es aktuell. Bei den bestätigten Infektionen liegt Italien mit fast 102'000 nach den USA an zweiter Stelle.

 

Italien hat angesichts der steigenden Zahl an Todesopfern die gesamte nicht lebensnotwendige Produktion stillgelegt. Die vor drei Wochen angeordnete landesweite Ausgangssperre gelte noch mindestens bis zum 12. April.

 

Frankreich

Die Zahl der neu bestätigten Infektionen steigt auch in Frankreich – auf mittlerweile über 45'100 Fälle. Die Anzahl Todesfälle liegt bei 3030. Im Anti-Corona-Kampf hatte Frankreich vor mehr als einer Woche strikte Ausgangsbeschränkungen verhängt, die polizeilich überwacht werden.

 

 

Deutschland

Gemäss Johns-Hopkins-Universität ist die Zahl der Infektionen auf mehr als 67'000 gestiegen. Die Zahl der Toten beläuft sich inzwischen auf 650. Im ganzen Land sind Ansammlungen von mehr als zwei Personen verboten, viele Läden, Schulen und Kitas sind geschlossen. Mit einem Hilfspaket von 156 Milliarden sollen Familien, Beschäftigte, Selbstständige und Unternehmen in der Corona-Krise unterstützt werden.

 

 

Das Nachbarland überlegt sich zudem, Tracking-Apps einzuführen. Der Datenschutzbeauftragte der Bundesregierung sieht in diesen freiwillig installierten Corona-Apps die einzige Chance für eine genauere Verfolgung von Infektionsfällen in Deutschland. Bei Bundeskanzlerin Angela Merkel ist weiter keine Ansteckung mit dem Coronavirus nachzuweisen. Der dritte Test sei ebenfalls negativ ausgefallen, teilte ein Regierungssprecher mit. «Die Bundeskanzlerin wird auch in den nächsten Tagen die Dienstgeschäfte aus ihrer häuslichen Quarantäne wahrnehmen.»

 

Österreich

Die Zahl der mit dem Coronavirus Infizierten beträgt etwas über 9800, 128 Todesfälle gab es bisher zu beklagen. Seit dem 23. März gilt eine Ausgangsbeschränkung und ein generelles Versammlungsverbot. Zudem gilt neu eine Schutzmaskenpflicht für Einkäufe in Supermärkten. Alle Supermarktketten werden am Eingang Masken verteilen, so Bundeskanzler Sebastian Kurz. Mittelfristig soll dieser Mund- und Nasenschutz überall dort getragen werden, wo man an Menschen vorbeigeht.

 

Ungarn

Das ungarische Parlament hat das umstrittene Notstandsgesetz beschlossen und sich damit faktisch selbst ausgeschaltet. Das Gesetz wurde im Parlament mit der Zwei-Drittel-Mehrheit der rechtsnationalen Regierungspartei Fidesz von Premier Viktor Orban verabschiedet. 138 der 199 Abgeordneten stimmten dafür, 53 votierten dagegen.

 

Das Gesetz ermöglicht das Regieren per Dekret für unbestimmte Zeit aufgrund der vorliegenden Notlage.

 

Gesamte EU

Seit dem 17. März gilt ein Einreiseverbot für die EU für 30 Tage. Ausnahmen solle es für Nicht-EU-Bürger mit dauerhafter Aufenthaltsgenehmigung, Angehörige von EU-Bürgern, Diplomaten, Ärzte, Krankenpfleger, Forscher und Experten geben. Um die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie abzuschwächen, hat die Europäische Zentralbank (EZB) ein Notkaufprogramm für Anleihen in der Höhe von 750 Milliarden Euro angekündigt (knapp 800 Milliarden Schweizer Franken).

 

 

Vereinigtes Königreich

Premierminister Boris Johnson bereitete die Briten in einem Schreiben an die 30 Millionen Haushalte auf schwere Zeiten vor. «Wir wissen, dass die Lage sich verschlechtern wird, ehe es wieder besser wird», schrieb Johnson, der selbst mit dem Coronavirus infiziert und daher in Selbstisolation ist. Eine Ausgangssperre hatte er – nach langem Zögern – erst am 23. März verhängt. Grossbritannien hat 22'465 Infektionen mit dem Coronavirus und 1412 Tote gemeldet.

 

Russland

Das Land hatte sich in der Corona-Krise vergleichsweise früh abgeschottet. Offiziell bekannt sind über 2300 Infektionen und 17 Todesfälle im flächenmässig grössten Land der Erde. Seit dem 27. März sind sämtliche regulären Flüge und Charterflüge von und nach Russland ausgesetzt. Ab dem 30. März will das Land seine Grenzen schliessen. In Moskau sind zudem alle Einkaufszentren, Restaurants und grösseren Parks für mindestens eine Woche geschlossen. In der Hauptstadt ist die Zahl der Infizierten rasant gestiegen – laut Bürgermeister Sergej Sobjanin auf über 1000.

 

 

Asien

China

Das chinesische Festland meldet mit 48 Fällen einen Anstieg der neuen bestätigten Coronavirus-Infektionen, nach 31 einen Tag zuvor. Nach Angaben der Behörden stammen alle 48 Fälle von Einreisenden, womit sich die Gesamtzahl der eingeführten Fälle in China auf 771 beläuft. Insgesamt sind in China 82'272 Infektionen registriert. Die Zahl der Todesfälle beträgt 3309. Die Behörden sorgen sich, dass durch Chinesen, die zuletzt im Ausland waren und nun in ihre Heimat zurückkehren, eine zweite Welle an Neuerkrankungen in der Volksrepublik ausgelöst werden könnte. Die Abschottung der Stadt Wuhan, von der aus sich das Coronavirus um die ganze Welt verbreitete, wurde etwas gelockert.

 

 

Iran

Die Zahl der Infizierten im Iran ist auf 44'605 gestiegen. Die Zahl der Virus-Toten hat sich auf 2898 erhöht. Ein Hilfsangebot der USA hat Teheran abgelehnt. Das Land wolle von «seinem schlimmsten Feind» keine Hilfe. Der Iran erwarte jedoch von der Weltgemeinschaft, dass sie auf die USA Druck ausübe, zumindest während der Pandemie die wirtschaftlichen Sanktionen aufzuheben.

 

Übriges Asien

Japans Aussenminister Toshimitsu Motegi ruft dazu auf, Reisen in 73 Länder zu unterlassen. Dies entspricht einem Drittel aller Länder der Welt. Das Ministerium veröffentlicht sogenannte «Level 3»-Reisewarnungen unter anderem gegen die Vereinigten Staaten, Kanada, China, Südkorea, Grossbritannien. In Japan stellten Experten bislang keinen explosiven Anstieg der Coronavirus-Fälle fest. Die Zahl der Infizierten liegt bei über 1953, 56 Menschen starben. Die Zahl der täglich erfassten Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Südkorea ist wieder auf mehr als 100 gestiegen. Damit wurden bisher 9786 Menschen positiv auf den Sars-CoV-2-Erreger getestet. Die Zahl der Todesfälle in Verbindung mit dem Virus kletterte um vier auf 162. Südkorea schickt alle Einreisenden ab dem 1. April für zwei Wochen in Quarantäne. Dies betrifft sowohl Ausländer als auch Südkoreaner. In Indien wurden bislang 1251 Infektionen und 32 Todesfälle registriert. Seit dem 25. März gilt eine vollständige Ausgangssperre für alle 1.3 Milliarden Bürger. Die Behörden befürchten, dass ein an den Folgen seiner Coronavirus-Infektion gestorbener Guru tausende Menschen angesteckt haben könnte.

 

USA

Seit dem 13. März gilt der nationale Notstand. Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Infektionen liegt laut Johns Hopkins bei 164'610, es gibt 3170 Tote. Die USA verzeichnen die meisten bestätigten Ansteckungen weltweit. Epizentrum der Corona-Krise ist New York City. Auf dem Gelände der US Open gibt es demnächst 350 temporäre Spitalbetten für die von der Coronavirus-Pandemie hart getroffenen Bewohner der Stadt. Weiter hat am Montag ein Spitalschiff der US-Marine mit 1000 Betten in New York angelegt. Zudem soll eine der Küchen im Billie Jean King National Tennis Center in Flushing Meadows zur Zubereitung von 25'000 Essenspaketen täglich genutzt werden.

Trotz der sich zuspitzenden Krise verzichtet Präsident Donald Trump vorerst auf eine weitreichende Abriegelung von Hotspots wie New York. «Eine Quarantäne wird nicht notwendig sein», schrieb Trump auf Twitter. Weiter verkündete er, dass der Einreisestopp für Besucher aus Europa verlängert und allenfalls verschärft werden könnte. Laut Anthony Fauci, Direktor des Nationalen Instituts für Infektionskrankheiten, könnten in den USA zwischen 100'000 und 200'000 Menschen am Coronavirus sterben.

 

 

Afrika

Der Kontinent war einige Zeit von dem neuartigen Coronavirus verschont geblieben, doch inzwischen breitet sich das Virus aus. Fast alle Länder sind betroffen. Hohe Fallzahlen wie in Europa wurden noch nicht gemeldet. Stark angestiegen ist die Zahl der bestätigten Neuinfektionen in Südafrika. Die Gesamtzahl liegt nun bei 1326. Drei Menschen sind gestorben. Seit dem 27. März herrscht eine dreiwöchige Ausgangssperre.

 

 

Andere Regionen

Australien

Die Bewohner des bevölkerungsreichsten Bundesstaats Australiens, New South Wales (NSW), müssen bei Verlassen ihres Hauses ohne triftigen Grund ab sofort mit hohen Geld- oder Freiheitsstrafen rechnen. Die Gesundheitsverordnung verhängt bei Regel-Verstössen Geldstrafen von umgerechnet rund 6500 Franken oder bis zu sechsmonatige Gefängnisstrafen. Die Regierung in NSW warnt vor verfrühten Hoffnungen nach einer Verlangsamung der Infektionsraten im ganzen Land in den letzten Tagen. Seit letzter Woche dürfen keine Ausländer mehr nach Australien einreisen. Es gilt ausserdem ein Ausreiseverbot für australische Bürger. Bislang hat das Land laut der Johns-Hopkins-Universität 4559 Infektionen und 18 Tote gemeldet.

 

 

 

Quellen: BAG / SRF ¦ swissinfo


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