Freischaffenden Hebammen fehlt es an Material

DMZ – GESUNDHEIT/WIRTSCHAFT ¦ Patricia Jungo ¦

Da es den Freischaffenden Hebammen im Kanton Freiburg an Material fehlt, hat der Hebammenverband einen Spendenaufruf an die Bevölkerung gemacht. Auch die freischaffenden Hebammen im Kanton Freiburg sind nicht von der aktuellen Corona-Krise verschont geblieben und benötigen dringend Material, um ihrer Arbeit nachgehen zu können. Lorraine Gaganux, Präsidentin der Sektion Freiburg des Schweizerischen Hebammenverbandes berichtet, man sei schon seit längerem davon ausgegangen, dass das Material bald knapp werden würde.

Daher sei am Donnerstag offiziell ein Spendenaufruf gestartet worden. Laut Lorraine Gagnaux handelt es sich beim fehlenden Material auch um Babywaagen Masken, Handschuhe, Schutzanzüge, Überziehschuhe, Kittel und vor allem um Desinfektionsmittel und Schutzbrillen Was die Babywaagen betreffe, würden die Hebammen im Normalfall mit diesen Waagen zu den Frauen gehen und das Kind wägen. Da aber einige Patientinnen das Virus oder leichte Symptome hätten, wolle man diesen Frauen die Möglichkeit geben, ihre Kinder selbst zu wägen.

Dafür brauche es natürlich eine eigene Babywaage. Es gehe darum, eine mögliche Übertragung des Virus zu verhindern, die Arbeit für die freischaffenden Hebammen einfacher zu machen und auch ihren Schutz zu gewährleisten. Doris Kolly hat in Oberschrot eine eigene Hebammenpraxis, „Härzchlopfe“. Sie sagt dass Teil der Aufgaben einer freischaffenden Hebamme die Betreuung von Frauen vor und nach der Geburt und regelmässige Kontrollen seien. Dabei wolle man sehen, wie es dem Baby und der Mutter gehe. Das Virus habe diese Arbeit sehr stark verändert, aber es funktioniere soweit gut. Die Besuchsdauer von üblicherweise 45 Minuten müsse nun auf knapp 15 Minuten verkürzt werden. Auch ersetze man, wo immer möglich, den persönlichen Kontakt durch Telefongespräche oder Skype-Anrufe.

Doris Kolly sagt, die Hebammen würden einander helfen und die Zusammenarbeit klappe sehr gut. Ebenso bestehe ein ständiger Kontakt mit dem Freiburger Spital HFR. Doris Kolly denkt, dass die freischaffenden Hebammen in der Hektik des Geschehens vergessen wurden und darum auch nicht über genügend Material verfügen. Ihre Arbeit müsse aber aufrechterhalten und eine Übertragung des Coronavirus verhindert werden. Darum brauche es nun einfach diese Materialspenden. Gesammelt werden sie im Geburtshaus in Villars-sur-Glâne. Danach werden «Schutzpäckli» gemacht, die zu den knapp 60 freischaffenden Hebammen im ganzen Kanton Freiburg kommen.

Spenden: Materialspenden können im Geburtshaus des Kleinen Prinzen, Route du Petit-Moncor 1D, in 1752 Villars-sur-Glâne oder in der Hebammenpraxis Härzchlopfe in Riedere 43, 1716 Oberschrot abgegeben werden. Damit die Waage desinfiziert zurückgegeben werden kann, müssen Name und Adresse angegeben werden.

Quelle: freiburger nachrichten