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Coronavirus wirft Genauigkeit von Wettervorhersagen um 10 Jahre zurück

DMZ – WISSENSCHAFT/NATUR ¦ Patricia Jungo ¦

 

Wenn man den Blick zum Himmel hebt, bemerkt man gleich, dass die Kondensstreifen am Himmel deutlich weniger zahlreich sind. Dafür sind einerseits die trockene Luft aus Osteuropa, andererseits der massiv schwächere Flugverkehr. Verantwortlich. Wegen der Corona-Krise bleiben die meisten Flugzeuge am Boden und dies beeinflusst auch die Wettervorhersage.

 

Für eine zuverlässige Wettervorhersage braucht es eine Unmenge an Daten, denn das Wetter ist ein überaus komplexes Phänomen. An der Datensammlung sind nicht nur die Wetterstationen am Boden und die Wetterballons beteiligt, sondern im Normalfall auch die Flugzeuge in der Luft. Sie schicken Informationen über Druckverhältnisse, Temperaturen und Turbulenzen aus verschiedenen Höhenlagen zu den Computern der Meteorologen. Die Wissenschaftler lassen daraus dann ein vollständiges Bild für ihre Prognose entstehen.

 

Da die Daten der Flugzeuge das Wetter nicht nur stationär abbilden, sondern dreidimensional in Länge, Breite und Höhe, sind diese besonders wichtig. Zurzeit gibt es zunehmend mehr Lücken in diesen Infos, da sich immer mehr Länder gegen den geregelten Flugverkehr entscheiden. Der sich in zirka 10 bis 12 Kilometer Höhe befindende Jetstream hat grossen Einfluss auf das kommende Wetter, denn er markiert eine Trennungslinie zwischen subtropischer Warmluft und eiskalter Polarluft. Durch die Ortung seiner genauen Lage weiss man schon recht viel über das, was meteorologisch folgen wird. Da man nicht wie bisher auf die Flugzeuge zählen kann, um den Jetstream zu orten, hofft man auf den Satelliten Aeolus, welcher seit 1,5 Jahren die Windfelder der Erde mit einer speziellen Lasertechnik ausmisst.

 

Da er jedoch nur für die Erstellung von Windprofilen zuständig ist, kann er in Sachen Temperaturen und Druckverhältnisse nicht helfen. Zudem ist Aeolus nur für kurze Zeit am Himmel, ausser die europäischen Staaten würden ihm eine Folgemission in Auftrag geben. Aufgrund der fehlenden Wetterdaten sind die Vorhersagen nun auf den Stand von vor 10 Jahren zurückgeworfen worden. Bisher war es möglich, 7 Tage präzise im Voraus Prognosen auszusprechen. Nun ist dies nur noch für 6 Tage möglich. Die Genauigkeit könnte auch noch weiter sinken. Dennoch scheint es ziemlich sicher zu sein, dass wir uns noch eine Weile an diesem frühlingshaften Wetter freuen dürfen.

 

 

 

Quelle: badische-zeitung.de


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