Weg von Plastikverpackungen dank essbarer Biobeschichtung für Obst und Gemüse

DMZ – UMWELT ¦ Patricia Jungo ¦

In vielen Lebensmittelgeschäften wimmelt es immer noch von Plastikverpackungen. Selbst, wenn man beim Einkaufen eine Papiertüte braucht, um beispielsweise seine Äpfel zu verpacken, ist da immer noch der in Plastikfolie gehüllte Brokkoli. Auch die Avocados verderben ungeschützt viel zu rasch. Nun scheint sich in Form von essbaren Verpackungen aus rein biologischen Stoffen eine Lösung anzubahnen.

Das Beispiel der Avocados zeigt sehr gut, wie schwierig es manchmal ist, ohne Verpackung auszukommen. Beim Kauf sind sie oft immer noch sehr hart und kurz danach bilden sich bereits dunkle Flecken im Fruchtfleisch und sie landen unangetastet im Müll. Selbst in den Supermärkten landen immer wieder tonnenweise Avocados und andere Früchte im Abfall. Plastikverpacktes Obst und Gemüse ist eindeutig länger haltbar, aber der Preis dafür ist hoch...

Eine Biobeschichtung aus Alginaten ohne Geschmack, Geruch und Farbe könnte die Lösung sein. Durch die natürliche Schutzschicht werden das Austrocknen und das Eindringen von Sauerstoff in die Frucht verhindert. Dies verzögert den Atmungsprozess und stoppt den Reifungsprozess. Gewonnen werden die Alginate aus den Zellen von Braunalgen. Ihre Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass die Pflanzen flexibel bleiben. Auf einer Frucht verlängern sie die Haltbarkeit, bei einer Avocado um einige Tage. Der Verbraucher kann diese Algenschichtung nicht erkennen, da sie weder Farbe, Geschmack noch Geruch besitzt. Bisher wurde sie erst auf Früchten mit Schale benutzt, ist zwar essbar, kann aber auch einfach mit warmem Wasser abgewaschen werden. Probleme kann es allerdings bei Obst- und Gemüsesorten ohne Schale geben wie zum Beispiel bei Erdbeeren. Diese bilden mit der Zeit eine eigene Wachschicht, die leider durch eine zusätzliche zerstört werden würde. Ein weiteres Hindernis sind zurzeit die ungeklärten Fragen in Sachen lebensrechtlicher Zulassung; dies, obwohl der Biofilm zum Verzehr zugelassen ist. Bis alles eingehend geklärt ist, braucht es noch etwas Geduld. Es bleibt zu hoffen, dass sich die Biobeschichtungen danach auf dem Markt ihren festen Platz sichern.

Quelle: www.deutschlandfunk.de