Umfrage zum Energieverbrauch

DMZ – UMWELT ¦ Patricia Jungo ¦

Laut einer Umfrage unter 5000 Haushalten scheinen die Absichten der Schweizer Bevölkerung betreffend Energieverbrauch eher widersprüchlich zu sein. Mehdi Farsi, Laurent Ott und Sylvain Weber von der Universität Neuenburg überprüften in dieser neuen Studie die jährlichen Erhebungen zum Energiebedarf 2016-2019. Demnach haben nur 25 Prozent der Befragten vor, ihre Autos weniger häufig zu nutzen.

33 Prozent beabsichtigen ihren CO2-Ausstoss zu vermindern. Die Studie zeigt auch, dass Frauen, junge Menschen und auch Städterinnen und Städter eher eine höhere Bereitschaft zeigen, ihren CO2-Ausstoss und Energieverbrauch zu reduzieren, indem sie Autos, Heizung und Strom weniger benutzen. Was den Klimastreik betrifft, unterstützen ihn junge Frauen stärker.

Wissen bedeutet nicht stärkere Absicht

Wie die Umfrage an den Tag bringt, wissen Männer und Menschen über 55 Jahren mehr über Energie und deren Auswirkung auf das Klima. Dabei ist aber zu erwähnen, dass dieses bessere Wissen nicht gleichbedeutend ist mit stärkeren Absichten zur Senkung des Energieverbrauchs. In Wirklichkeit verhält es sich eher so, dass die Gruppen der Bevölkerung mit den besseren Energiekenntnissen weniger Bereitschaft zeigen, ihr Verhalten zu ändern. Die Information der Bevölkerung ist demnach nicht genügend, um eine Senkung des Energieverbrauchs herbeizuführen.

CO2-Steuer akzeptiert, aber oft schlecht verstanden oder nicht wahrgenommen

In Sachen CO2-Abgabe zeigt die Umfrage, dass diese Steuer sehr oft schlecht verstanden oder sogar manchmal gar nicht wahrgenommen wird. Eine erhebliche Minderheit der Befragten ist sich gar nicht bewusst, dass sie diese Steuer, welche mehr als 25 Prozent des Brennstoffpreises (Ö und Gas) ausmacht, entrichtet. Die logische Schlussfolgerung daraus ist, dass angesichts dieser Tatsache von den Betroffenen auch keine Verhaltensänderung in Sachen Energieverbrauch erwartet werden kann. Die drei Forscher machen deutlich, dass die Schweizerinnen und Schweizer die Steuer in einer Volksabstimmung auch gutheissen würden. Die Ausnahme dabei sind junge Leute aus ländlichen Gegenden.

Die Studie lässt auf einen leichten Trend schliessen. Es braucht aber noch weitere Daten, um diesen wirklich zu bestätigen.

Quellen: 

higgs.ch/DeFacto