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An einem Jazzabend vor Corona

Pressebild: Journeys (website)
Pressebild: Journeys (website)

DMZ – KULTUR ¦ Urs Heinz Aerni ¦

 

Eine Beobachtung während eines Jazz-Abends

 

Mir ist endgültig aufgefallen, dass ein bestimmtes Phänomen nicht nur die Jugend kennt. Also das war so. Eine Jazzband kündigte in einer Kneipe ein Konzert an. Ich habe die schon mal gehört und war begeistert, wie genau und fantasievoll die komponieren und ihren Funk-Jazz-Stil wuchtig mit viel Verve zum Besten geben.

 

Nun, ich verschickte eine Rundum-E-Mail an ausgesuchte Bekannte und Freunde, von denen ich dachte, dass sie an dieser Musik genauso Spaß haben könnten wie ich. Sicherheitshalber reservierte ich gleich mal einen Tisch für fünf bis acht Personen. Erfreulich war, dass tatsächlich alle Stühle besetzt wurden. Die einen bestellten ihren Drink, die anderen dazu Pasta oder Pizza. Die Stimmung war fröhlich und alle schienen sich auf das Konzert zu freuen. Beim Jazz ist es ja so, dass während der Musik auch gegessen oder das eine oder andere Wort gesagt werden kann. Die sechs Musiker nahmen hinter den Instrumenten ihre Position ein und nach dem Begrüßungsapplaus stellte der Bandleader seine Kollegen vor und dann legten sie los.

 

Der Groove ging ins Blut, der Rhythmus bannte einen sofort, verspielt und clever zugleich lösten sich Piano, Sax und Gitarre bei den Soli ab, und Percussion, Schlagzeug und der Bass schienen die ganze Band von unten her richtig einzupacken.

 

Aber, liebe Leserin und Leser, was geschieht bei gewissen Anwesenden, die sich doch so zwischen dem 40. und 60. Altersjahren befinden? Sie greifen während die Musiker da vorne Gas geben, zum Smartphone und scrollen durch ihre Facebookseiten und checken E-Mails. Wir saßen in der ersten Reihe, die Band gab alles und eintrittzahlende Gäste spielen an ihrem Handy rum, als hockten sie in einem Wartesaal. Ich wusste nicht, was ich davon halten soll. Doch alle applaudierten am Schluss und als ich vorsichtig fragte, wie es ihnen denn gefallen habe, meinten die Handymenschen, dass sie das Konzert großartig fanden…

 

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Um diese Band geht es, deren Musik ich zur Entdeckung empfehle:

Journeys, mit Philippe Mal am Sax, Willy Kotoun an der Percussion, Ueli Gasser an der Gitarre, Robert Mark am Schlagzeug, Angela Signore am Keyboard oder Klavier und Luciano Maranta am Bass.

Und diese CDs sei Ihnen ins gute Abspielgerät empfohlen: „Transit“ und „New Destination“ www.journeys.ch

 


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