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Bundesrat lässt Machbarkeit einer «Swiss Cloud» prüfen

Der Einsatz von Clouds stellt einen wichtigen Beitrag dar (Foto: DMZ Mittelländische Zeitung)
Der Einsatz von Clouds stellt einen wichtigen Beitrag dar (Foto: DMZ Mittelländische Zeitung)

DMZ – DIGITAL/POLITIK ¦ Patricia Jungo ¦

 

Ein weiterer Entscheid des Bundesrats an seiner Sitzung vom 16. April 2020 betraf Abklärungen betreffend einer „Swiss Cloud“. Gemeinsam mit den Kantonen und Expertinnen und Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft sollen vertiefte Abklärungen zum Bedarf, der Ausgestaltung, Notwendigkeit und Machbarkeit einer solchen Cloud durchgeführt werden. Der Bundesrat erwartet bis Ende Juni 2021 Informationen zu den entsprechenden Ergebnissen.

 

Dabei gilt es auch den Handlungsbedarf zur Verbesserung der Datensouveränität und zur Minimierung der Abhängigkeit von internationalen Public Cloud-Anbietern an den Tag zu bringen. Die Vielzahl von Anwendungen und Diensten, die bei der Digitalisierung unabdingbar sind, müssen in hohem Masse Agilität, Flexibilität und Skalierbarkeit gewährleisten.

 

Der Einsatz von Clouds stellt einen wichtigen Beitrag dar, um diese Bedingungen auch erfüllen zu können, da die benötigten Dienste und Werkzeuge in Echtzeit und als Self-Service zur Verfügung stellen. Public Clouds haben jedoch den Nachteil, dass sie eine grössere Abhängigkeit von den häufig weltweit tätigen Anbietern nach sich ziehen; dies sowohl in technologischer Hinsicht als auch betreffend die Verfügbarkeit von Daten und Anwendungen. Diese Tatsache lässt die Frage nach der Sicherstellung der Souveränität über Daten aufkommen. Die Bundesverwaltung, die Behörden aller Staatsebenen, Bürgerinnen und Bürger sowie auch Wirtschaft und Forschung sehen sich mit diesen Abhängigkeiten und der Frage der Daten-Souveränität konfrontiert. Aus diesem Grund will der Bund eingehendere Abklärungen in die Wege leiten, die zeigen sollen, ob und in welchen Bereichen Handlungsbedarf vorhanden ist, um die Datensouveränität zu verbessern und auch mittel- bis langfristig weniger abhängig von den grossen internationalen Public Cloud Serice Providern zu sein.

 

Anlässlich seiner Sitzung vom 16. April 2020 hat der Bundesrat dem Informatiksteuerungsorgan des Bundes (ISB) den Auftrag erteilt, in Zusammenarbeit mit den Departementen und der Bundeskanzlei (BK), mit den Kantonen sowie Expertinnen und Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft zu analysieren, ob für die Schweiz mit einer «Swiss Cloud» eine eigene Cloud- und Dateninfrastruktur erstrebenswert ist, vergleichbar mit europäischen Daten-Cloud-Projekten. Das Ziel ist es dabei nicht zwingend, dass ein einzelner Schweizer Cloud-Anbieter eine solche „Swiss Cloud“ neu aufbauen und betreiben muss, sondern dass man sich eher auf bereits bestehende dezentrale Infrastrukturen von mehreren Schweizer Public Cloud-Providern abstützen kann. Ebenfalls einer Prüfung bedarf die Frage, inwiefern eine „Swiss Cloud“ einen Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Schweiz und zur Entwicklung und Anwendung von Technologien in den Bereichen Künstliche Intelligenz und sichere Datenhaltung leisten könnte. Der Stand der aktuellen Abklärungen wird dem Bundesrat in regelmässig mitgeteilt und bis Ende Juni 2021 soll die Information über die Ergebnisse dieser Machbarkeitsstudie erfolgen.


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