Künstlerinnen und Künstler, Musikerinnen und Musiker haben klar Verantwortung!

DMZ - KULTUR ¦ Kultur-Redaktion ¦

KOMMENTAR

 

Was man in der Schweiz täglich feststellen kann ist, dass es kaum Menschen gibt, die wegen ihrer Arbeit in der Öffentlichkeit stehen, Verantwortung oder eine Vorbildfunktion übernehmen. Die Ausnahme(n) bestätigen natürlich auch hier die Regel. Schwierige politische und gesellschaftliche Probleme beflügeln oft die Künstler (steht der Einfachheit halber in diesem Text stellvertretend für weibliche und männliche Formen), können sie inspirieren oder ihnen als Ansporn dienen. Was fehlt sind klare Statements.

 

Die Kunst generell ist gefährdet, vor allem, weil vieles von Subventionen abhängig ist und die Subvention ist in den Händen der Politiker oder Machthaber. Und hier muss man ziemlich genau die Grenzen ziehen. Ein Künstler muss und soll kritisch bleiben, auch wenn er subventioniert ist. Es gibt keine Ausnahmen, denn ein Künstler hat die Wahrheit zu vertreten. Und ein Künstler darf nie opportunistisch werden, denn dann hat er seine Glaubwürdigkeit verloren.

 

Die Vorbildfunktion der Künstler ist nicht minder wichtig. Wieso kommt es in der heutigen aufgeklärten Zeit noch dazu, dass sich Künstler ohne Gedanken zu machen auf Kreuzfahrtschiffe einladen lassen, um dort zu musizieren? Der dadurch entstehende Schaden kann nicht in einem Leben wieder gut gemacht werden. Wo bleibt hier die Verantwortung? Wiederum andere jetten um die ganze Welt, obschon sie nur in der Schweiz auftreten. Für den Videodreh sucht man sich Orte aus, die nur mit Hubschrauber erreichbar sind und vielfach Eingriffe in die Natur sind.

Wer hier nicht Verantwortung übernimmt und auch keine Statements abliefern will hat es nicht verstanden und macht es sich zu einfach. Aber vielleicht unterscheidet genau dies den Künstler von der Heimundhobbyfraktion?

 

„Der Künstler muss kritisieren, das ist seine Hauptaufgabe, und der Politiker muss Kritik ertragen können. Politiker, die Kritik ertragen, sind die guten Politiker, weil sie auch manchmal Zweifel zugeben, weil sie nicht so fanatisch glauben, dass alles richtig ist, was sie machen. Und Politiker, die Kritik nicht ertragen können, sind die gefährlichen, weil sie so voll sind von ihren eigenen Ideen, dass sie lieber die Kritik zum Verstummen bringen möchten. Man muss diese Spielregeln beibehalten: Kunst kritisiert – Politiker müssen das ertragen.“

Indem wir uns eine gerechte Welt vorstellen und diese auch leben, können Künstler wirklich etwas bewirken.

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