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In Sachen Wind- und Solarkraft mangelt es global an Überblick

DMZ – UMWELT/NATUR ¦ Patricia Jungo ¦

 

Für die Gewinnung von erneuerbaren Energien sind Sonnen- und Windenergie wesentliche Stützpfeiler. Die weltweit installierte Leistung steigt jährlich. Leider fehlt ein Überblick über den aktuellen Stand. Nun haben Forscher eine Karte erstellt, wo erstmals die global installierten Solar- und Windkraftanlagen dargestellt werden. Auf der Karte ist auch ersichtlich, wo diese erneuerbaren Energien in welchem Umfang genutzt werden. Für die Planung neuer Standorte könnte eine solche Karte bestimmt von grossem Nutzen sein.

 

Laut aktuellen Studien hätte es allein die Windkraft „in der Hand“ den weitweiten Strombedarf mehrfach zu decken. Was die Photovoltaik angeht, ist es denkbar, dass diese bis 2050 stattliche 30 bis 50 Prozent des Strombedarfs decken könnte. Zu den Standorten und den Leistungen von Wind- und Solarenergieanlagen gibt es zwar in vielen Ländern nationale Statistiken und auch die EU erstellt solche. Dennoch herrscht darüber noch viel Unklarheit und nach einem weltweiten Überblick, der grobe Länderangaben übersteigt, suchte man bisher umsonst. Die Forscher rund um Sebastian Dunnet von der University of Southampton berichten, der Stichprobenfehler verändere sich umgekehrt proportional zur Quadratwurzel der Stichprobengrösse. Das Team hat deshalb Daten ausgewertet, welche in der „OpenStreetMap“ (OSM) hinterlegt sind. Dies ist ein offenes, von den Nutzern gepflegtes Kartenprojekt, bei dem alle Einträge in der Karte mit bestimmten Schlagworten versehen werden.

 

Erstellen einer Karte mit Hilfe der OpenStreetMap

Der Abgleich bekannter Anlagenstandorte mit OSM-Daten im Rahmen ihrer Studie hat den Wissenschaftlern nun aufgezeigt, welche Schlagwortsuche am besten passt, um alle Photovoltaik- und Windanlagen zu erfassen. Während sich für die Solarenergie etwa 1,8 Millionen Punktdaten und 326.000 Polygone ergaben, waren es bei der Windenergie 305.000 Punktdaten sowie 1889 Polygone. Das Team glich diese Daten mit mehreren Datenbanken zur installierten Wind- und Solarkraft sowie mit Informationen zu Landschaftsformen und anderen Faktoren ab. Auf diese Weise war es den Forschern möglich, aus den Rohdaten eine Weltkarte zu entwickeln mit der Darstellung der räumlichen Verteilung von Sonnen- und Windanlagen. Mit dieser Karte sind nun auch Rückschlüsse auf die Leistung der Anlagen machbar. Den Forschern ist es also gelungen, den ersten öffentlich verfügbaren, räumlich verorteten und harmonisierten Datensatz, der die global installierten Photovoltaik-und Windkraftanlagen beschreibt, zu präsentieren. Mittels der Karte können ausser der globalen Verteilung der Anlagen auch Trends in Bezug auf Anlagendichte und installierte Leistung erkannt werden. Europa weist eine besonders hohe Dichte von Photovoltaikanlagen auf. Sie sind jedoch recht klein und haben eine eher kleine Leistung. China, die USA und Australien verfügen über weniger, aber dafür leistungsstärkere Solaranlagen. Die grösste Anzahl an Windturbinen findet man in Europa, Nordamerika und Ostasien, sowie an der Westküste Indiens, in Südaustralien und Südafrika.

 

Karte erleichtert die Planung weiterer Anlagen

Ziel und Zweck von Karte sowie Datenbank ist es, den Überblick über die globale Situation in Sachen Windkraft und Solarenergie zu behalten. Die Informationen sind ebenfalls hilfreich bei der Planung für die Installation weiterer Kapazitäten. Es handelt sich um einen echten Meilenstein in unserem Verständnis dafür, wo die globale Revolution grüner Energie bereits läuft. Die Karte kann jederzeit mit aktuellen Informationen upgedatet werden und bleibt so für die Wissenschaftler noch auf Jahre hinaus eine wertvolle Ressource. Wie Felix Eigenbrod, der auch an der Erstellung der Karte beteiligt war, erklärt, wird die Karte so die Veränderungen dieser sich so rasch entwickelnden Industrie widerspiegeln.

 

 

 

Quellen: University of Southampton¦ trendsderzukunft.de


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