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Jemens Gesundheitssystem ist kollabiert und mehr als 100’000 Corona-Fälle in Afrika

Mindestens 3100 Menschen seien an Covid-19 gestorben, teilten die Africa CDC mit.
Mindestens 3100 Menschen seien an Covid-19 gestorben, teilten die Africa CDC mit.

DMZ – INTERNATIONAL ¦ Redaktion ¦

 

 

Die UNO hat vor einer Corona-Katastrophe im bürgerkriegsgeplagten Jemen gewarnt. «Die Situation ist extrem alarmierend. Viele Hilfsorganisationen kommen zur Einschätzung, dass das Gesundheitssystem kollabiert ist», sagte ein Sprecher des UNO-Amtes für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) in Genf.

 

In medizinischen Einrichtungen müssten Menschen abgewiesen werden, weil es nicht ausreichend Sauerstoff für die Beatmung und Schutzmaterial für das Personal gebe. Um all ihre Hilfsprogramme für Jemen, inklusive Nahrungsmittelhilfe, bis Ende Jahr aufrechtzuerhalten, benötigt die UNO rund zwei Milliarden Dollar.

Die Médecins Sans Frontières hatten am Donnertag von 68 Corona-Todesfällen binnen zweier Wochen in einer einzigen Einrichtung im Südjemen berichtet.

 

Mehr als 100’000 Corona-Fälle in Afrika

Die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem Coronavirus in Afrika ist auf über 100'000 gestiegen. Mindestens 3100 Menschen seien an Covid-19 gestorben, teilten die Africa CDC mit, ein Zusammenschluss von Seuchenbekämpfungs-Institutionen unter dem Dach der Afrikanischen Union.

Die Infektionszahlen auf dem Kontinent stiegen derzeit nicht exponentiell an, sagte Direktor John Nkengasong. «Wir hoffen, dass dieser Trend weitergeht». Zugleich forderte er eine Verzehnfachung der Corona-Tests. Mindestens ein Prozent der Gesamtbevölkerung Afrikas, also 13 Millionen Menschen, müssten getestet werden. Bisher wurden zwischen 1.3 und 1.4 Millionen Tests durchgeführt.

Manche Staaten Afrikas haben bereits Erfahrungen mit Seuchen, andere müssen auch noch mit Dürren oder Terror leben. Bis zu 190.000 Menschen könnten im ersten Jahr der Pandemie in Afrika sterben, falls das Virus nicht irgendwie kontrolliert wird, schätzt die WHO. Ein Land, das immerhin früh auf den Pandemie-Ausbruch reagierte, ist Südafrika. Die Gesundheitsbürokratie des Landes hatte zuvor mit Kampagnen gegen Tuberkulose und HIV bereits Erfahrungen sammeln können. Nirgendwo wird jetzt so viel auf Covid-19 getestet wie dort, in Südafrika finden heute 30 Prozent aller Tests Afrikas statt – dabei leben dort mit rund 57 Millionen Menschen weniger als fünf Prozent der Bevölkerung des Kontinents. Viel wird für Afrika davon abhängen, wie das Land durch die Covid-19-Pandemie kommt, Südafrika ist politisch wie wirtschaftlich eine Macht.

 

 

 

Quellen: SRF ¦ WHO, https://www.afro.who.int/regional-director/speeches-messages/opening-statement-covid-19-press-conference-7-may-2020 ¦ Die Zeit ¦ 


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