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Wieso ein Staat niemals sozial ist und bewusst Armut fördert

DMZ – SOZIALES/POLITIK/GESELLSCHAFT ¦ David Aebischer ¦

KOMMENTAR

 

Ein Parteiprogramm wird von einer oder mehreren Personen ersonnen und Parteijünger werden unter teilweise speziellen Umständen und mit ganz eigenartigen Methoden angeworben. Eine Überzeugung fehlt meist bei den Jüngern, da es in der Natur der Sache liegt, dass eine Meinung eines anderen niemals zu 100% seine eigene widerspiegelt. Immer mehr machen auch radikales Gedankengut und Populismus die Runde. Die Armut und "soziale" Institutionen sind ein rentabler Wirtschaftszweig, der gefördert wird. Wie schlecht es einer Gesellschaft jeweils geht, erkennt man unweigerlich am Erstarken von radikalen Parteien und ist bloss ein Symptom einer tiefer liegenden Krise.

 

Als politischer Exponent und Vertreter einer Politik und deren Programmpunkten kann dieser wiederum nur unbeherzt und unpersönlich folgen, da der jeweilige Vertreter auch nicht weiss, was der „Kreator“ der jeweiligen Punkte dabei gedacht und / oder gefühlt hat, kann er nicht nachvollziehen, wie es tatsächlich gemeint ist. Auch nicht, wie der Politikkreator zu dessen Überzeugungen gekommen ist. Zudem darf man nie vergessen, dass jeder seine Politik so betreibt, dass es für ihn persönlich am besten raus kommt. Ein Interesse, etwas für andere zu optimieren, ist gering, es sei denn, es dient in erster Linie seinen persönlichen Zielen. Noch nie waren so viele Menschen in demokratisch regierten Staaten so unzufrieden. Die Demokratie, wie wir sie kennen, funktioniert nicht.

 

Für Verständnis und Wissen fehlt immer die ausbleibende Betroffenheit

Desweiteren ist ein riesiges Problem, dass die Laien, was Politiker unweigerlicher sind, keine Ahnung von der jeweiligen Materie haben, oder nie selbst in einer entsprechenden Lage oder Situation sind, die sie dann logischerweise deshalb auch nicht beurteilen können. In der Schweiz sind 1.5 Millionen bereits arm, bzw. von Armut betroffen. Arm ist, wenn der Lohn nicht ausreicht, um den Lebensunterhalt zu bewältigen, oder weder Krankenkasse noch angemessenen Wohnraum leisten kann. Mangelnde Kontakte zu Anderen, der Ausschluss aus der Gesellschaft und Perspektivlosigkeit sind Auswirkungen von Armut in der Schweiz. Armut ist hierzulande oft verborgen, wird verpönt und von der Politik nur allzu oft als eigenes Verschulden der Betroffenen deklariert.

Auch eine staatliche Sozialarbeit, wie dies zur Zeit in der Schweiz eingerichtet ist, bringt auch nur das, was die Angestellten einer solchen Institution daraus machen. Mit fremden Geldern lässt sich eben ungeniert umgehen. Einerseits „verdienen“ diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Lichtjahre entfernt mehr als Betroffene und haben ausser theoretischem Wissen, welches wiederum von Menschen, die die Materie nicht kennen, aufgestellt wurde, keine persönliche Erfahrungen, von welchen sie profitieren würden, um echte Hilfe leisten zu können. Das ist so absurd, wie die Resultate, die daraus erwachsen. Darum gilt es jetzt endlich, die eigentlichen Probleme anzugehen, und zwar an deren Wurzeln. Die Politik verliert die Bindung zum Volk und damit die Legitimation ihres Handelns.

 

Wahlen stehen nicht für Demokratie, sondern für Aristokratie

Eine Demokratie, die sich auf Wahlen reduziert, ist dem Tode geweiht. Denn ihrem Wesen nach stehen Wahlen eben gar nicht für die Demokratie, sondern viel mehr für die Aristokratie. Also für die Herrschaft der Wenigen, durch Reichtum oder Adel Ausgezeichneten, über die Leute des Volkes. Eigene Interessen verfolgen und dem Volk erzählen, dass dies genau das sei, was das Volk wolle und brauche. Das war bei den für alles Politische grundlegenden antiken Griechen so und nicht anders bei den für den modernen Staat grundlegenden Denkern der Aufklärung.

Es gibt mehrere Vertreter, die das Losverfahren als eine unverzichtbare Komponente jeder Regierungsform, die sich demokratisch nennen will, sehen. Für eine auf dem Losverfahren basierende Demokratie gibt es bereits umfassende Modelle. Z.B., dass man Politiker auslost, die dann beispielsweise nur drei Jahre im Einsatz sind, nicht verlängerbar als Vollzeitarbeit. Jedes Jahr würde ein Drittel dieser Leute jeweils abgelöst. Viele Bereiche müssten auch ehrenamtlich abgedeckt werden, z.B. der Bereich von Menschen, die die Themen für die Vollzeitarbeiter festlegen. Dies müsste auf alle Ebenen entsprechend runtergebrochen und verteilt werden. So wäre man dem sozialen Gedanken am nächsten, auch in der Umsetzung. Verschiedene Interessen für verschiedene Menschen kann eben nie wirklich sozial aussehen, es sei denn, man schafft es die persönlichen Interessen ausser acht zu lassen. Zumindest bis zu dem Grad, dass es noch gerecht ist.

 

Das Hauptproblem wird immer der Egoismus des Menschen sein. Seine Gier aufzusteigen, reicher zu werden, besser dazustehen, besser zu sein. Genau dieser Antrieb macht ihn aber im Gegenteil zu einem schlechten, bzw. asozialen Menschen. Dies wird uns täglich suggeriert in Werbung, sozialen und anderen Medien: Sei erfolgreich! 

 

Sozial kann man nicht werten

Auch die Wirtschaft sieht letztlich nur den Erfolg, den Aufstieg und erfährt letztlich den tiefen Fall. Bisher ist noch jede Hochkultur von unserem Planeten verschwunden. Deshalb wäre „Tiefkultur“ wohl die treffendere Bezeichnung. Es kann nicht sein, dass solche Beweggründe als höher eingestuft werden als soziale Gedanken und das Leben nach solchen. Der Mensch erkrankt praktisch nur wegen diesem System, bzw. aus Folgen daraus. Hauptsächlich sind es gesellschaftliche, politische und ökonomische Rahmenbedingungen, die dazu führen, dass Menschen von Armut betroffen sind. Also trägt die Politik und die Wirtschaft die Verantwortung. Die Konsequenz, die daraus zu ziehen ist, ist, dass diese ihre Verantwortung wahrnehmen, um diese Missstände aufheben. Einerseits, weil sie schuld sind, andererseits, weil sie dafür gewählt wurden.

 

Mehr Leistung und Rendite sind in keinsterweise erstrebenswerte Ziele. Dagegen stellen Familie, Pflege, Austausch, Verständnis, Miteinander und gelebte Empathie einige Alternativen dar, die durchaus sozial sind. Es gibt wirklich viel zu viele Leute, dafür zu wenig Menschen. Daran sollte man gemeinsam wieder arbeiten, zurück zu den Wurzeln gehen, dafür einen riesigen Schritt in die richtige Richtung und einer gesunden Zukunft tun.


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