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Beda Stadler irrt weiter

Beda Stadler - Er hat sich schon sehr oft geirrt und jeweils in seiner vorpreschenden Art zu gefährlichen Aussagen hinreissen lassen
Beda Stadler - Er hat sich schon sehr oft geirrt und jeweils in seiner vorpreschenden Art zu gefährlichen Aussagen hinreissen lassen

DMZ – WISSENSCHAFT / POLITIK ¦ David Aebischer ¦

 

Er hat sich schon sehr oft geirrt und jeweils in seiner vorpreschenden Art zu gefährlichen Aussagen hinreissen lassen. Für den streitbaren Immunologen Beda Stadler ist die Corona-Krise bereits vorbei. "Die Krise ist nicht nur in der Schweiz, sondern in ganz Europa vorbei. Schauen Sie sich die Zahlen an", sagt der emeritierte Professor im Interview mit der Sonntagszeitung. Die Menschen aus den Risikogruppen hätten gelernt, wie sie sich schützen müssten. Und es sei klar, dass sich das Virus im Sommer viel weniger schnell verbreite als in kälteren Jahreszeiten. Was er gänzlich ausser Acht lässt, ist die Tatsache, dass sich kaum mehr jemand an Empfehlungen hält. Abstand, Masken, Versammlungen usw. Fehlanzeige.

 

Weiter findet Beda Stadler die angekündigten Lockerungen des Bundesrates vom Mittwoch "widersprüchlich und strategielos." Nach allem, was man heute wisse, hätte man Grossveranstaltungen im Freien wie Open Airs oder grosse Sportveranstaltungen unter gewissen Bedingungen zumindest testweise erlauben können. Denn im Freien sei die Ansteckungsgefahr selbst dann relativ klein sagt der ehemalige Direktor des Instituts für Immunologie an der Universität Bern.

 

Zu Beginn der Krise im Februar sagte Stadler übrigens auch: "Wer als Gesunder mit einer Maske herumrennt, ist bloss ein Fasnächtler, den man belächeln darf." Das sorgte für Empörung bei Angehörigen von Risikogruppen.

 

Der Patientenvertreter Andreas Keusch aus Pfäffikon SZ kann nur einmal mehr den Kopf schütteln, denn Beda Stadler vergisst auch jetzt einmal mehr, dass SARS-CoV-2 gemäss vorliegenden virologischen Erkenntnissen vorwiegend über Aerosole und Tröpfchen übertragen werden. Wichtigste Regel deswegen: Abstand halten, Masken tragen. Er missachtet, dass die Fussballspiele Atalanta Bergamo vs FC Valencia vom 19. Februar sowie FC Liverpool vs Atletico Madrid vom 11. März sogenannte Corona-Hot Spots waren, die zur Verbreitung beigetragen haben.  

Unter 100 Franken Verdienstaussicht ziehen unsere Leistungserbringer in der Schweiz gemäss Keusch provokativ in den Raum geworfen nicht einmal mehr einen Mundschutz an. Die Patienten sollen zuhause bleiben und sich mit Grippemittelchen selber behandeln. Lukrativ werden offensichtlich erst die Langzeitschäden von medizinisch nicht von Anfang an angemessen behandelten Corona Infizierten, welche sich dank unterlassener, resp. inadäquater Frühtherapie glücklicherweise zu hospitalisierenden Covid-19 Erkrankungsformen mit entsprechenden Langzeitkomplikationen entwickeln. Zudem hat unser Gesundheitssystem die Situation ja angeblich im Griff, muss man keine 2. Welle befürchten, insbesondere da ja keiner unter 60 Sterben muss! Ausser man hat Mehrfacherkrankungen vorzuweisen, ist somit angeblicher Hochrisikopatient, der aber mit moderner Medizin eigentlich noch zufriedenstellend alt werden dürfte, wenn man nicht medizinisch rationiert! Dann fällt man schnell in die Gruppe der Ü60! 

 

Die polit-wirtschaftlichen Eigeninteressen sind einmal mehr durch Ausschluss medizinisch-wissenschaftlicher Erkenntnisse erfolgreich aufgegleist. Einmal mehr leider gegeneinander, anstelle von miteinander …

 

Die Schweiz: Die Besten!

Wir haben superschnell reagiert und bereits wieder am weitesten gelockert, da Bundesrat und BAG das Virus in der Schweiz infolge bisherigem mangelhaften Testverhalten dank bundesrätlicher und behördlicher «Laissez-Faire-Strategie» leider nicht mehr finden können …

Solche Tatsachen beflügeln leider Nicht-Mediziner wie Beda Stadler, die medizinische Vernunft im Interesse der Wirtschaft ausser Acht zu lassen, …

 

Die Schweiz hat gemäss Keusch leider nicht sehr viel aus der Krise gelernt. Im Gegenteil, der bisherige Erfolg der Medizin beim Entgegentreten der ersten Virusausbreitung in Europa hat genau zum Gegenteil geführt: Verstärkung der menschendiskriminierenden, menschenverachtenden eugenischen gesellschaftlichen Haltung!

 

Nur geht dabei leider vergessen, dass jeder einmal Opfer dieser neoliberalen polit-wirtschaftlichen Grundhaltung werden wird …


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