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Seltsame Casting-Firma geht im Internet auf Fang

DMZ- GESELLSCHAFT/LEBEN ¦ Patricia Jungo ¦

 

Unter dem Namen The-Next-Choice sucht sich eine angebliche Statistenvermittlung ihre Opfer auf Internet. Dabei geht es natürlich darum, möglichst abzukassieren. Auf dem Online-Inserat werden „Protagonisten (m/w) für Schweizer-Pilotfilm“ gesucht. Diese sollen einfach zwischen 18 und 90 und wie der nette „Nachbar“ von nebenan sein und dazu noch ein ansprechendes Gesicht haben. Es locken diverse Rollen und gar ein Vertrag. Natürlich muss dafür bezahlt werden.

 

Keine neue Masche

Wer sich meldet, wird erst über verschiedene Stationen weitergeleitet. Danach folgt ein Vertrag von einer Agentur namens The-Next-Choice mit der Aufforderung zwischen 180 und 270 Franken einzubezahlen, um an Job-Angebote als Statisten zu gelangen. Der zu Beginn erwähnte „Schweizer Pilotfilm“ scheint auf einmal in Vergessenheit geraten zu sein. Bereits im Herbst 2018 gab im SRF-Konsumentenmagazin „Espresso“ ein ähnlicher Fall zu reden. Die Firma Casting-Time war mit fast gleichen Vertragsbedingungen auf der Suche nach potenziellen Statisten. Nach dieser Berichterstattung und dem Intervenieren des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) und des Amts für Wirtschaft und Arbeit des Kantons Zürich wurde es plötzlich ganz still um Casting-Time. Im neuen Fall reiste ein „Espresso-Hörer zweimal zum angeblichen Firmensitz von The-Next-Choice beim Bahnhof Basel, um herauszufinden, wer hinter der Sache steckt. Es gelang ihm jedoch nicht, einen Verantwortlichen telefonisch oder persönlich zu sprechen. Die Firma, ihre Mitarbeiter sowie die Angaben auf der Internetseite bleiben ein Geheimnis. «Espresso» selber kontaktiert die Verantwortlichen und fordert von eine Stellungnahme. Die Antwort lautet, man werde das Anliegen an die Geschäftsleitung weiterleiten. Daraufhin herrscht Funkstille. Laut Beurteilung des Vertrages der angeblichen Statisten-Vermittlung durch das Seco soll die Firma mit grosser Wahrscheinlichkeit im Rahmen des Arbeitsvermittlungsgesetz (AVG) tätig sein. Dazu wird die Vermittlungsbewilligung gebraucht. Weiter stehen die Vorausgebühren im Gegensatz zu den Vorschriften zur Gebührenverordnung AVG. Diese erlaubt eine maximale Einschreibegebühr von 45 Franken. Das Seco setzte aus diesem Grund auch das Amt für Wirtschaft und Arbeit des Kantons Basel in Kenntnis, wo die vermeintliche Firma laut Internetseite ihren Sitz haben soll.

 

Gesperrte Internetseite

Wie Amtschefin Nicole Hostettler erklärt, habe man versucht die Firma ausfindig zu machen, um weitere Abklärungen zu machen. Dabei sei herausgekommen, dass die Firma an der angegebenen Adresse unbekannt sei. Nun würden weitere Untersuchungen eingeleitet, die wohl bereits dazu geführt haben, dass man beim Eingeben der Internetadresse der Firma The-Next-Choice nur noch einen weissen Bildschirm zu sehen bekommt.

 

 

Quelle: ±srf news±


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